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Ofenbau

Brennraum im Ofen: Was ist ein Feuerraum?

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 01. Februar 2023
Lesedauer: 7 Minuten
© Ralf Geithe / adobe.stock.com

Wenn Sie einen Kaminofen oder einen Kachelofen in Ihrem Wohnzimmer stehen haben, haben Sie bereits Bekanntschaft mit dem sogenannten Brennraum gemacht. Dort legen Sie Ihre Holzscheite hinein, um sie anschließend zu verbrennen. Damit die Verbrennung sauber und effizient abläuft, muss die Brennkammer einige spezielle Eigenschaften aufweisen. Dies sollten Sie auch Neubau eines Kamins oder Kaminofens beachten.

Alles auf einen Blick:

  • Der Brennraum wird auch als Feuerraum bezeichnet, da hier das Holz verbrennt und Wärme zum Heizen abgibt.
  • Während der Verbrennung herrschen dort bis zu 1.000 Grad Celsius.
  • Je größer dieser Raum ist, desto größer können die Holzscheite sein.
  • Brennräume werden entweder mit Schamotte- oder Vermiculiteplatten verkleidet.
  • Die Brennraumsteine können bei Bedarf durch Ersatzteile des Herstellers ausgetauscht werden.

Der Brennraum

Jeder Kaminofen benötigt einen Brennraum. Wie der Name schon vermuten lässt, ist das der Raum im Ofen, in dem das Feuer prasselt, das dann für eine gemütliche Atmosphäre und wohlige Wärme in Ihrem Wohnzimmer sorgt.

Was ist ein Brennraum?

Als Brennraum wird der Teil eines Kamins, Kaminofens oder Kachelofens bezeichnet, in dem der Abbrand des Holzes stattfindet. Dieses Bauteil ist also maßgeblich für die Erzeugung von Wärme sowie für die Heizleistung verantwortlich.

Da im Brennraum, der auch als Brennkammer oder als Feuerraum bezeichnet wird, teilweise Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius herrschen, ist es wichtig, dass die im Inneren verbauten Materialien diesen Temperaturen problemlos standhalten. Deshalb werden für die Feuerraumauskleidung in der Regel feuerfeste Vermiculite- oder Schamottsteine verwendet.

Welche Funktionen hat der Brennraum?

Der Brennraum soll einen effizienten und sauberen Abbrand des Holzes ermöglichen. Dafür ist eine optimale Luftzufuhr notwendig. Gleichzeitig muss die erzielte Wärme möglichst lange erhalten bleiben und die erforderte Heizleistung sichergestellt werden. Außerdem muss die Brennkammer höchste Sicherheit gewährleisten, damit weder Mensch noch Umgebung Schaden nehmen. Der Zugang zum Aschekasten muss stets freigehalten werden, damit das verbrannte Material dorthin gelangen kann.

WICHTIG:
Damit eine saubere Verbrennung im Kaminofen erfolgen kann, dürfen ausschließlich hochwertige, unbehandelte Holzarten verwendet werden. Kiefern- und Buchenholz eignen sich sehr gut, während Birkenholz schneller abbrennt und damit weniger effizient ist. Behandeltes, lackiertes Holz oder Bauholz sind zwar brennbares Material, gehören aber nicht in den Brennraum.

Welche Unterschiede gibt es bei Brennräumen?

Bei den Brennraumarten können Sie zwischen verschiedenen Größen und Formen wählen. Während die Größe einen erheblichen Einfluss auf das Heizen hat, spielt die Form in der Regel nur eine ästhetische Rolle. Die Grundfläche ist meistens eckig, jedoch werden bei runden Kamin-Modellen teilweise auch abgerundete Brennkammern verwendet.

Hinsichtlich der Größe ist zu beachten, dass entsprechend größere Holzscheite eingelegt werden können, je größer die Brennkammer ist. Brennkammern in den Größen 30 bis 40 Zentimeter sind besonders beliebt bei Kaminöfen. Bei Kaminen und Kachelöfen können die Brennkammern aber durchaus auch 50 bis 60 Zentimeter groß sein.



Die Brennraumauskleidung

Die Temperaturen, die in der Brennkammer durch die Verbrennung des Holzes entstehen, sind extrem hoch. Für die Brennraumauskleidung sind deshalb spezielle Materialien notwendig, die das Außenmaterial von Kaminofen und Co. schützen sowie die Wärme im Inneren speichern.

Brennraumauskleidung von einem offenen, brennenden Kamin
© Rawf8 / adobe.stock.com

Was ist eine Brennraumauskleidung?

Kamine, Kaminöfen und andere Öfen wie zum Beispiel ein Pelletofen oder ein wasserführender Kaminofen verfügen allesamt über einen Brennraum. Dieser wiederum ist mit einer Brennraumauskleidung ausgestattet, die entweder aus Schamotte oder aus Vermiculite bestehen kann.

Welche Funktion hat eine Brennraumauskleidung?

Die Brennraumauskleidung erfüllt verschiedene Funktionen. Sie dient dem Schutz des Außenmaterials des Kamins. Das bedeutet, dass das Feuer nicht direkt in Kontakt mit dem Außenmaterial kommt und die hohen Temperaturen den äußeren Materialien nicht schaden können.

Gleichzeitig dient die Brennraumauskleidung der Wärmebeständigkeit. Aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit ist sie in der Lage, die erzeugten Temperaturen langfristig zu erhalten.

Brennraumauskleidung erneuern oder neuen Kaminofen kaufen?

Es ist vollkommen normal, dass der Brennraum im Ofen im Laufe der Zeit abgenutzt wird. Die typischen Verschleißerscheinungen zeigen sich sowohl bei Vermiculite als auch bei Schamotte, wobei Schamottsteine etwas robuster und somit langlebiger ist.

Stellen Sie fest, dass die Feuerraumauskleidung beschädigt ist und beispielsweise Risse aufweist oder komplett bröckelt, müssen Sie jedoch nicht befürchten, einen neuen Ofen kaufen zu müssen. Denn die Feuerraumauskleidung problemlos erneuert werden.

Besonders praktisch ist, dass die meisten Hersteller für ihre Öfen eine passende Feuerraumauskleidung anbieten. Sie entnehmen einfach die alten Steine und legen die neuen Steine, die je nach Ofenmodell passgenau zugeschnitten sind, in den Ofen.

Wer den Austausch noch günstiger gestalten möchte, kauft sich einen Selbstbausatz. Das bedeutet, dass Sie zuerst die alten Steine entnehmen, deren Maße und Formen mit einem Stift auf die neuen Steine übertragen, die Platten entsprechend zuschneiden und anschließend wieder in den Ofen einsetzen.

Wer kann die Brennraumauskleidung erneuern?

Es ist kein Hexenwerk, die Brennraumauskleidung bei einem Kaminofen zu erneuern. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie ein Original-Ersatzteil des Herstellers verwenden, welches auf die Größe und Form der Brennkammer des jeweiligen Ofens angepasst ist. Mit ein wenig Geschick und Übung können Sie die Brennraumsteine also gut selbst erneuern.

Wer sich jedoch handwerklich damit überfordert sieht oder eine komplizierte Brennraumform hat, der kann sich auch direkt an einen Kaminbauer wenden. Dieser kann dann das passende Modell besorgen, zurechtschneiden und einbauen.

Material: Schamotte vs. Vermiculite

Für die Brennraumauskleidung kommen in den meisten Fällen die Materialien Vermiculite und Schamotte zum Einsatz. Beide Varianten haben individuelle Vor- und Nachteile.

Aufgestellte Schamottsteine für Kamin und Ofen
© RomanKorytov / istockphot.com

Was sind die Eigenschaften von Schamotte und Vermiculite?

  • Brennraumauskleidung aus Schamotte
    Bei Schamotte handelt es sich um ein natürliches Material, welches abgebaut wird. Es besteht aus Tonerde, Aluminiumoxid und Andalusit. Schamotte ist schwer und hat eine raue Oberfläche. Schamotte hat zudem sehr gute Speichereigenschaften, sodass die Wärme möglichst lange gehalten werden kann, selbst wenn bereits kein Feuer mehr brennt. Außerdem ist dieses Material temperaturbeständig.

    Schamotte ist grundsätzlich robuster als Vermiculite, sodass es häufig eine längere Lebensdauer erreicht.
  • Brennraumauskleidung aus Vermiculite
    Vermiculite kommt nicht in der Natur vor, sondern muss maschinell hergestellt werden. Das Material besteht aus Granulat-Tonmineralien, die verpresst werden. Auch Vermiculite speichert die Wärme hervorragend und gibt diese nur langsam wieder an den Raum ab. Ebenso ist das Material extrem hitzebeständig, weshalb es sich hervorragend für den Einsatz im Inneren des Ofens eignet.

    Im Vergleich zu Schamotte ist Vermiculite etwas anfälliger für Beschädigungen. Daher ist es wichtig, das Holz stets langsam und mit Bedacht in den Ofen zu legen.

Vorteile und Nachteile auf einen Blick

SchamotteVermuculite
+ hohe Wärmespeicherfähigkeit
+ temperaturbeständig
+ robust und langlebig
– schwer transportierbar aufgrund hohen Gewichts
+ hohe Wärmespeicherfähigkeit
+ extrem temperaturbeständig
-anfällig für Beschädigungen


Fazit

Der Brennraum im Ofen ist ein wichtiges Bauteil, welches maßgeblich darüber entscheidet, welche Wärme durch den Abbrand des Holzes im Raum entsteht und wie lange diese gehalten werden kann. Der Feuerraum sichert also auch die Heizleistung des Kamins. Typischerweise werden für die Brennraumauskleidung entweder Schamotte oder Vermiculite verwendet. Auch wenn diese feuerfest und sehr robust sind, können die Brennraumsteine einen Riss bekommen und müssen ausgetauscht werden. Für diesen Fall bieten die meisten Hersteller passende Ersatzteile für unterschiedliche Modelle an. Bei der Auswahl des neuen Kamins sollte außerdem auf die Größe der Brennraumkammer geachtet werden, denn je größer diese ist, desto länger können die verwendeten Holzscheite ausfallen.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.