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Boden unter dem Kamin: Bodenaufbau für Kaminöfen

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 31. Oktober 2024
Lesedauer: 18 Minuten
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Ein Kaminofen bringt Wärme und Behaglichkeit in jeden Wohnraum, doch bei der Planung und der Installation gilt es eine Reihe von Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Davon betroffen ist der Bereich unter dem Kamin, dem häufig nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dabei spielt dieser Bereich eine entscheidende Rolle, um eine langfristige Nutzung ohne Gefahren für Leib und Besitz zu ermöglichen. Doch welche Aspekte beim Bodenaufbau für einen Kaminofen sind im Detail zu beachten? 

Alles auf einen Blick: 

  • Der Bodenaufbau unter einem Kaminofen muss die Hitze vom Ofen sicher ableiten und den Brandschutz gewährleisten.
  • Bestimmte gesetzliche Vorschriften müssen eingehalten werden, um den Brandschutz sicherzustellen.
  • Materialien wie Glas, Metall oder Naturstein eignen sich besonders gut für den Boden unter einem Kaminofen.
  • Die Funkenschutzplatte wie eine Glasbodenplatte ist ein wichtiger Bestandteil des Bodenaufbaus und sollte korrekt dimensioniert und platziert werden.
  • Für Holzböden gelten spezielle Anforderungen, um Hitzeschäden zu vermeiden.

Warum ist der Bodenaufbau unter einem Kaminofen wichtig?

Die meisten Menschen haben Teppich, Laminat oder Parkett ausgelegt. All das sind brennbare Materialien, die bei intensiver Hitze oder Funkenflug durch einen Kaminofen sehr leicht beschädigt werden oder sogar Feuer fangen könnten. Da man in der Regel für einen neuen Kaminofen nicht gleich den gesamten Bodenbelag austauschen möchte, braucht es andere Schutzmaßnahmen. Generell gilt: Alles Brennbare in direkter Nähe des Kaminofens muss ausreichend geschützt werden.

Denn beim Einbau eines Kaminofens sind nicht nur die nötigen Anschlüsse wichtig, sondern auch die Prüfung der Statik und die Brandschutzvorgaben. Der Bodenaufbau unter dem Ofen ist besonders wichtig. Nachträgliche Änderungen sind möglich, aber nicht ganz einfach. Das Hinzuziehen eines Experten ist auf jeden Fall ratsam, damit am Schluss das Ganze nicht nur gut aussieht, sondern auch vom Schornsteinfeger abgenommen wird. 

Eine einfache und bewährte Lösung ist die Verwendung einer Kaminbodenplatte, die auch als Vorlegeplatte, Funkenschutzplatte oder schlicht Bodenplatte bekannt ist und in der Regel entweder eine Glasbodenplatte ist oder eine aus Metall. Hersteller bieten Bodenplatten in unterschiedlichsten Formen an. Diese werden unter den Kaminofen gelegt, bevor er aufgestellt wird, und schützen so den Boden. Zur sicheren Installation sollte an den Seiten des Ofens etwa 30 Zentimeter und vor der Feueröffnung circa 50 Zentimeter Abstand eingehalten werden. Weitere Informationen zum Thema Abstände finden Sie auch beim Bundesverband für Schornsteinfeger.

Um eine Brandgefahr zu verhindern, muss der Bodenaufbau sorgfältig geplant werden, indem Sie zum einen die richtigen Materialien wählen und zum anderen auf eine korrekte Ausführung achten. Wichtig dabei ist zudem, das Gewicht des Kaminofens in die Planung einfließen zu lassen, da es ansonsten zu Rissen oder Verformungen im Boden kommen kann.

Was ist eine Funkenschutzplatte?

Bei einer Funkenschutzplatte handelt es sich um eine nicht brennbare Platte, die vor dem Kaminofen auf dem Boden platziert wird, um Funken und glühende Teile daran zu hindern, den Boden zu erreichen. Diese Platten bestehen in der Regel aus Glas, Metall oder Naturstein und sind obligatorisch, um den Brandschutz zu gewährleisten. Im Handel sind sie bereits ab rund 50 Euro erhältlich.

Welche Größe und Form sollte die Bodenplatte unter einem Kamin haben?

Die Größe und Form der Bodenplatte hängen vom Standort und der Bauart des Kaminofens ab. Generell muss die Platte mindestens 50 Zentimeter vor der Kamintür und 30 Zentimeter zu den Seiten hinausragen. Mit diesen Maßen soll gewährleistet werden, dass der Boden auch vor Funken geschützt ist, die beim Öffnen der Ofentür entweichen könnten. In Bezug auf die Form der Bodenplatte gibt es keine besonderen Anforderungen, solange die Maße eingehalten werden. Sie haben die Wahl zwischen quadratischen und rechteckigen bis hin zu runden oder halbrunden Platten, die Sie ganz auf Ihr Raumdesign anpassen können.

Kaminofen in einem Wohnzimmer mit Schutzmatte als Boden unter dem Kamin
Eine Kaminbodenplatte schützt Ihren Bodenbelag vor Funkenflug © Kaminbau.net

Die Bodenplatte sollte eine Mindestdicke von sechs Millimetern haben, um eine ausreichende Hitzebeständigkeit zu gewährleisten. Bei Glasbodenplatten empfiehlt sich eine höhere Dicke von acht Millimetern, um die Stabilität und Bruchfestigkeit sicherzustellen.

TIPP:
Achten Sie darauf, dass die Platte gut abdichtet, damit keine Feuchtigkeit oder Schmutz unter die Platte gelangt. Denn das könnte den Parkettboden beschädigen.

Kann ich die Bodenschutzplatte direkt auf den Boden auflegen? 

Wenn Sie den Aufwand gering halten möchten, können Sie die Platte direkt auf den Bodenbelag legen. Diese Methode bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich: Besonders bei Glasplatten wird Schmutz schnell sichtbar, da er sich leicht unter der Platte ansammelt. Eine bessere Lösung bietet das Anbringen einer Dichtlippe:

  1. Markieren Sie die geplante Position der Funkenschutzplatte auf dem Boden und legen Sie die Platte mit der Unterseite nach oben bereit.
  2. Bringen Sie die Dichtlippe entlang des äußeren Randes der Platte an, indem Sie die Klebefläche fest andrücken. Schneiden Sie die Dichtlippe an den Ecken schräg ein, damit sie nicht überlappt oder Wellen wirft.
  3. Entfernen Sie die Schutzfolie und drehen Sie die Platte wieder um. Die Dichtlippe schließt den Spalt zum Boden ab und gleicht eventuelle Unebenheiten mühelos aus.

Die meisten Kaminofenplatten liegen direkt auf dem Boden auf. Alternativ ist es jedoch möglich, die Funkenschutzplatte bündig im Boden zu versenken. Diese Methode ist allerdings deutlich aufwendiger und kostspieliger.



Welche Materialien eignen sich für den Boden unter einem Kaminofen?

Für den Boden unter einem Kaminofen eignen sich vor allem hitzebeständige und schwer entflammbare Materialien, die die Wärme ableiten und Funken abhalten können. Hier sind einige empfehlenswerte Optionen:

  1. Sicherheitsglas: Glasbodenplatten sind hitzebeständig und passen sich optisch an alle Untergründe an. Sicherheitsglasplatten sind stabil und leicht zu reinigen und bieten eine moderne, minimalistische Optik. Sie sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich.
  2. Naturstein (wie Granit oder Schiefer): Naturstein hält nicht nur Hitze aus, sondern ist auch äußerst langlebig. Granit und Schiefer passen als Bodenplatte gut in rustikale und elegante Umgebungen und bieten eine natürliche, hochwertige Optik.
  3. Metall (wie Stahlblech oder Edelstahl): Bodenplatten aus Stahl oder Edelstahl sind robust und feuerfest. Diese Vorlegeplatten eignen sich besonders für moderne Einrichtungsstile und verleihen dem Raum eine industrielle Note. Stahlblechplatten sind zudem einfach zu reinigen und resistent gegen Kratzer.
  4. Fliesen: Keramik- oder Feinsteinzeugfliesen sind ebenfalls hitzebeständig und bieten als Bodenplatten eine große Vielfalt an Farben und Designs. Sie sind pflegeleicht und ein optimaler Schutz gegen den Funkenflug.
  5. Beton: Bodenplatten aus Beton macht Hitze kaum etwas aus. In modernen oder industriellen Einrichtungen sind sie daher eine beliebte Wahl. Beton kann geglättet oder strukturiert und in unterschiedlichen Farben oder Oberflächenbehandlungen angepasst werden.

Wie sollte der Boden unter einem Kamin aufgebaut sein?

Der Boden unter einem Kamin muss zwei Anforderungen erfüllen: Stabilität und Hitzebeständigkeit. Und er sollte zu der jeweiligen Kaminart passen. Sie erreichen dies durch die Verwendung von entsprechenden Materialien wie Fliesen, Naturstein oder Metallplatten. Wichtig ist hier auch die Installation einer hitzeisolierenden Schicht, die sich unter dem eigentlichen Bodenbelag befindet. Sie verhindert, dass die Wärme tiefere Bodenschichten erreicht und dort Schäden verursacht. Weiterhin sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihren Kaminofen auf einer absolut ebenen Fläche aufstellen, damit die Last gleichmäßig verteilt und die Heizleistung optimal gehalten werden kann.

GUT ZU WISSEN:
Insbesondere bei der Installation auf Holzböden ist eine zusätzliche Isolierung unerlässlich, um Hitzeschäden zu vermeiden.


Welche Rolle spielt die Hitzeschutzschicht?

Eine Hitzeschutzschicht unter einem Kamin kann eine gute Idee sein, um den Boden vor der Strahlungswärme des Ofens zu schützen und gleichzeitig mögliche Beschädigungen der darunterliegenden Fußbodenheizung oder anderer empfindlicher Materialien zu vermeiden. Diese Schicht besteht in der Regel aus feuerfesten und wärmeisolierenden Materialien und funktioniert teilweise wie eine Dämmung. Hier sind die typischen Materialien, die für eine solche Hitzeschutzschicht verwendet werden:

  1. Kalziumsilikatplatten: Diese Platten sind hitzebeständig, leicht und haben hervorragende isolierende Eigenschaften. Kalziumsilikat hält hohe Temperaturen aus, ohne dass die Wärme darunterliegende Schichten erreicht. Sie werden häufig als Dämmmaterial für Kaminöfen und Feuerstellen verwendet.
  2. Vermiculitplatten: Vermiculit ist ein mineralisches Material, das ebenfalls sehr hitzebeständig ist und eine isolierende Wirkung hat. Es wird auch zur Auskleidung von Feuerräumen genutzt. Es ist leicht, feuerfest und wird häufig als Schutzschicht unter Öfen und Kaminen eingesetzt.
  3. Feuerfeste Dämmplatten: Speziell entwickelte feuerfeste Dämmplatten, oft aus Mineralwolle oder Glasfaser, bieten ebenfalls eine gute Isolierung gegen Hitze. Sie sind jedoch weniger druckfest als Kalziumsilikat oder Vermiculit und eignen sich daher eher für Anwendungen, bei denen keine große Last aufliegt.
  4. Metallplatten: Metallplatten sind ebenfalls feuerfest und können zusätzlich in Kombination mit anderen Materialien als Hitzeschild fungieren, der die Strahlungswärme reflektiert und ableitet.

Diese Materialien wirken ähnlich wie eine Dämmung, da sie die Wärmeübertragung nach unten reduzieren und den Bodenbelag und die darunterliegende Konstruktion vor Überhitzung schützen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, arbeiten Sie sowohl mit einer Dämmschicht als auch mit einer Funkenplatte.

Welche gesetzlichen Vorschriften gelten für den Boden unter einem Kaminofen?

Die gesetzlichen Vorschriften für Kaminöfen sind nicht in einem einzigen Gesetz festgehalten. Sie setzen sich aus den spezifischen Bestimmungen der Landesbauordnung oder der Feuerungsverordnung Ihres Bundeslandes zusammen, sodass es länderspezifische Unterschiede geben kann. Im Wesentlichen sollten Sie folgende Regelungen beachten: 

Feuerungsverordnung (FeuVO)

Die Feuerungsverordnung Ihres Bundeslandes regelt den Betrieb von Feuerstätten wie Kaminöfen und definiert Mindestanforderungen an Sicherheit und Brandschutz. 

  • Nicht brennbare Bodenbeläge: Der Boden unter und vor dem Kaminofen sollte/muss aus nicht-brennbaren Materialien bestehen (zum Beispiel Fliesen, Glas oder Metall).

Landesbauordnungen (LBO)

Die Bauordnungen der Bundesländer legen Vorschriften zur sicheren Errichtung und Nutzung von Feuerstätten fest. Diese Vorschriften beziehen sich unter anderem auf:

  • Abstände zwischen dem Kaminofen und brennbaren Materialien
  • Erforderliche Materialien für den Bodenaufbau unter und um den Kaminofen
  • Brandschutzanforderungen an den Raum, in dem sich der Kaminofen befindet bezüglich Raumgröße und Belüftung
HINWEIS:
Die Regularien der FeuVO und der LBO können sich zwischen den einzelnen Bundesländern unterscheiden. Aus diesem Grund sollten Sie diese vorab zu Rate ziehen oder einen Fachbetrieb hinzuziehen.

Prüfung und Abnahme durch den Schornsteinfeger

Wenn Sie einen Kaminofen neu in Betrieb nehmen oder einen Kaminofen nachrüsten, dann dürfen Sie diesen erst dann in Betrieb nehmen, wenn der sogenannte Feuerstättenbescheid vorliegt. Dieser wird von Ihrem Schornsteinfeger ausgestellt, der damit den ordnungsgemäßen Betrieb und die Sicherheit der Feuerstätte bescheinigt.

Der Schornsteinfeger prüft dabei:

  • ob die Feuerstätte und der Bodenaufbau den gesetzlichen Vorschriften und Normen entsprechen
  • ob der Kaminofen korrekt installiert wurde und alle Sicherheitsanforderungen, insbesondere hinsichtlich des Brandschutzes, erfüllt sind

Welche baulichen Anforderungen gibt es bei einer Fußbodenheizung unter dem Kamin?

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine Fußbodenheizung unter einem Kamin installiert ist. Die Fußbodenheizung darf nicht durch die hohe Temperatur des Kaminofens beeinträchtigt werden, und umgekehrt sollte die Heizleistung der Fußbodenheizung den Kamin nicht stören. Eine zusätzliche Isolierschicht zwischen Kamin und Fußbodenheizung ist erforderlich, um zu verhindern, dass die Wärme des Kamins die Rohre der Fußbodenheizung überhitzt.

Eine besondere Rolle spielt hier das Gewicht des Ofens. Denn sowohl spezielle Bodenbeläge als auch die Fußbodenheizung können nur eine gewisse Traglast aushalten. Kritisch sind hier zum Beispiel Kaminöfen mit Natursteinverkleidung. 

Ein schwerer Kamin kann auf die durch die Fußbodenheizung entstandenen Hohlräume drücken, wodurch die Bodenplatten, zum Beispiel Fliesen, im schlimmsten Fall brechen oder auch die Heizung beschädigt werden könnte. Hinzu kommt, dass sich der Boden durch die Wärme der Fußbodenheizung leicht ausdehnt und wieder zusammenzieht – eine Belastung für das Material, die durch die zusätzliche Strahlungswärme des Ofens noch verstärkt wird.

Neben einer Kaminbodenplatte, am besten aus Metall, weil die die Gesamtlast ein wenig besser verteilt, gibt es noch die Möglichkeit eines Wandkamins. Da diese Modelle hängen, umgeht man nicht nur das Problem mit dem Bodenbelag, sondern auch das mit der Fußbodenheizung.

Bei Neubauten wird möglichst die Position einer Feuerstätte im Vorfeld genau geplant: Der zukünftige Kaminstandort wird dann beim Verlegen der Fußbodenheizung ausgespart. Diese Vorgehensweise hat sich in der Praxis bewährt, setzt jedoch eine klare Planung von Anfang an voraus.

Soll ein Kamin in einem bereits bestehenden Raum mit Fußbodenheizung nachträglich installiert werden, ist es ratsam, sich für die Wahl des passenden Modells fachkundig beraten zu lassen. Leichte Kaminofenmodelle stellen in der Regel kein Problem dar, doch bei massiven Kaminanlagen oder Grundöfen kann es kritisch werden. Heizungsbauer und Estrichleger kennen die spezifischen Anforderungen und wissen, welche Lasten der Boden tragen kann, ohne dass die Fußbodenheizung oder der Estrich Schaden nimmt.



Boden unter dem Kamin: Was man bei den einzelnen Bodenbelägen beachten muss

Der Boden unter einem Kaminofen muss sicher und hitzebeständig gestaltet werden, um Funkenflug und Hitzeentwicklung standzuhalten. Nicht alle Bodenbeläge sind gleichermaßen für den Einsatz unter einem Kamin geeignet. 

Kann ich meinen Kaminofen auf einen Teppichboden stellen?

Das Risiko, das von fliegenden Funken und glühenden Materialien ausgeht, sollten Sie nicht unterschätzen. Vor allem, wenn Ihr Ofen auf einem brennbaren Boden wie einem Teppichboden steht. Eine Bodenplatte, die groß genug ist, um jeden Funkenflug bis zum Teppich hin auszuschließen, ist hier absolutes Muss.  

Übrigens: Auch ein Fell, mit dem man es sich vor dem Schwedenofen gemütlich machen möchte, darf auf keinen Fall zu nahe ans Feuer kommen. 

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BU: Auch, wenn es sehr gemütlich ist: Ein Sicherheitsabstand zum Kaminofen muss unbedingt eingehalten werden

Eignet sich Vinylboden unter dem Kamin?

Vinylboden ist ebenfalls nicht hitzebeständig und kann bei hohen Temperaturen schmelzen oder sich verformen. Durch seinen hohen Chlorgehalt ist PVC zwar an sich schwer entflammbar, allerdings entstehen im Brandfall giftige Gase, die auf keinen Fall eingeatmet werden sollten. Auch hier benötigen Sie also eine Kaminbodenplatte aus nicht brennbarem Material. Achten Sie darauf, dass die Platte nicht nur vor Funkenflug schützt, sondern auch die Hitzeverteilung reduziert, um den Vinylboden darunter zu schützen.

Sind Fliesen ein guter Bodenbelag unter Kaminöfen?

Fliesen hingegen sind ideal als Bodenbelag unter Kaminöfen, da sie hitzebeständig und schwer entflammbar sind. Damit Sie Ihren Ofen sicher auf Fliesen stellen können, müssen Sie ausreichend dick sein, um das Gewicht des Kaminofens und die Hitzebelastung zu tragen. Keramik- oder Steinfliesen sind besonders gut geeignet, da sie den Boden zusätzlich vor Überhitzung schützen können.

GUT ZU WISSEN:
Auch wenn ein Schwedenofen auf einer nicht brennbaren Unterlage steht, muss der Ofen einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien einhalten. Dies betrifft insbesondere Wände, Möbel, aber auch Dekogegenstände.

Ist Laminat geeignet als Bodenbelag unter einem Kaminofen?

Bei Laminat handelt es sich um einen Werkstoff, der durch das flächige Verkleben von mehreren Schichten entsteht. Das Hauptmaterial ist Holz. Laminat ist daher ein brennbares Material, das entsprechend geschützt werden muss. 

Kann ich einen Schwedenofen direkt auf einen Holzboden stellen? 

Ein massiver Holzboden ist zwar schwerer entflammbar als zum Beispiel ein Teppich, aber trotzdem ist Holz ein Material, das Feuer fangen kann. Schützen Sie sich und Ihr Zuhause also in einem solchen Fall ebenfalls mit einer Funkenschutzplatte und halten Sie entsprechend Abstand vom Ofen. 

Übersicht: Welche Materialien eignen sich gut für den Boden unter einem Kaminofen?

MaterialEigenschaftenEignung
Fliesen
  • hitzebeständig
  • schwer entflammbar
  • guter Funkenschutz
  • robust
  • pflegeleicht
  • sehr gut geeignet
Naturstein
  • hitzebeständig
  • langlebig
  • schwer entflammbar
  • natürlicher Look
  • guter Funkenschutz
  • sehr gut geeignet
Teppich
  • brennbar
  • empfindlich gegenüber Funken und Hitze
  • nicht geeignet ohne Kaminbodenplatte
Vinyl
  • schmelzbar bei hohen Temperaturen
  • hitzeempfindlich
  • nicht geeignet ohne Schutzplatte
Holz (Laminat)
  • leicht entflammbar
  • empfindlich gegen Hitze
  • nicht geeignet ohne Funkenschutzplatte
Holz (Parkett)
  • robuster als Laminat
  • aber dennoch brennbar
  • nicht geeignet ohne Kaminbodenplatte
Glas
  • modernes Design
  • hitzebeständig
  • leicht zu reinigen
  • in Form einer Schutzplatte sehr gut geeignet
Metall
  • hitzebeständig
  • guter Funkenschutz
  • in Form einer Kaminbodenplatte sehr gut geeignet

Boden unter dem Kaminofen defekt: Was kann ich tun?

Ein beschädigter Boden unter dem Kaminofen ist weitaus mehr als ein optisches Problem, weswegen der Defekt sehr ernst zu nehmen ist. 

  • Ursache identifizieren: Prüfen Sie, ob die beschädigte Stelle besonders stark von Funken, Gewicht oder Hitze betroffen war.
  • Beschädigte Bodenstellen austauschen:
    • Fliesen können Sie relativ einfach durch neue ersetzen. Sind nur einzelne Fliesen beschädigt, können Sie diese mit einem Hammer und Meißel herauslösen und austauschen.
    • Bei Holzböden wie Laminat oder Parkett können Sie ebenfalls einzelne Dielen austauschen. Achten Sie darauf, dass die neuen Dielen gut versiegelt sind, um weiteren Schäden vorzubeugen. 
    • Zusätzlichen Schutz installieren: Um zukünftige Schäden zu vermeiden, sollten Sie nach der Reparatur eine stabilere Funkenschutzplatte installieren. 
  • Dämmung prüfen: Wenn der Boden durch Hitze beschädigt wurde, kann es sein, dass die Dämmung unter dem Kaminofen nicht ausreichend ist. In diesem Fall ist es sinnvoll, eine zusätzliche Hitzeschutzschicht zu installieren. 
  • Fachmann hinzuziehen: Sollten die Schäden umfangreicher sein, insbesondere bei größeren Rissen oder Verformungen des Bodens, empfiehlt es sich, einen Fachmann hinzuzuziehen. Ein Bodenleger kann nicht nur den Schaden fachgerecht beheben, sondern auch weitere Präventionsmaßnahmen empfehlen.


Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Rutschfestigkeit der Funkenschutzplatte: Wenn Sie eine Glas- oder Metallplatte als Funkenschutz verwenden, sollte diese rutschfest montiert werden. Hierbei können Gummidichtungen oder eine Silikonschicht helfen, um Stabilität zu gewährleisten und ein Verrutschen zu verhindern.
  2. Bodenbelag um den Kamin regelmäßig reinigen: Funkenflug oder herunterfallende Glut aus der Feuerungsöffnung kann Asche und Ruß auf dem Boden hinterlassen. Eine regelmäßige Reinigung, insbesondere bei glatten Böden wie Fliesen oder Stein, verhindert, dass sich Schmutz dauerhaft festsetzt oder den Bodenbelag beschädigt.
  3. Feuchtigkeit vermeiden: Besonders bei Holzböden oder Parkett ist es wichtig, auf Feuchtigkeit zu achten, da diese das Material langfristig schädigen kann. Stellen Sie sicher, dass der Kaminofen keine Kondensation verursacht und der Boden unter der Sicherheitsplatte trocken bleibt.
  4. Entfernung von brennbaren Gegenständen in der Nähe: Möbel, Teppiche oder Vorhänge sollten stets mit ausreichend Abstand zum Kaminofen und der Feuerungsöffnung platziert werden. 
  5. Fachmännische Installation des Ofens: Eine unsachgemäße Installation des Kaminofens kann nicht nur den Boden beschädigen, sondern auch zu Sicherheitsproblemen führen. Lassen Sie den Ofen immer von einem Fachbetrieb installieren und vom Schornsteinfeger abnehmen.

Fazit

Der Bodenaufbau unter einem Kaminofen ist eine wesentliche Sicherheitsmaßnahme, um Brandschutz und Langlebigkeit des Bodens zu gewährleisten. Ob auf Holz, Teppich oder mit Fußbodenheizung, es gibt klare gesetzliche Vorgaben und bewährte Materialien, die dafür sorgen, dass Ihr Kamin sicher betrieben werden kann. Eine gut platzierte Funkenschutzplatte sowie die richtige Materialwahl für den Bodenbelag sind essenziell, um Schäden und Gefahren zu vermeiden.

Bodenaufbau unter einem Kamin: Häufig gestellte Fragen

Muss der Boden unter einem Kaminofen verstärkt werden? 

Je nach Gewicht des Kaminofens und der Art des Bodens kann eine Verstärkung notwendig sein, um sicherzustellen, dass der Boden das Gewicht des Ofens tragen kann, ohne zu sinken oder sich zu verformen. 

Kann ich eine Funkenschutzplatte für ungewöhnliche Raumformen anpassen lassen?

Funkenschutzplatten können auf Maß angefertigt werden, um den spezifischen Anforderungen, persönlichen Ideen und Raumformen gerecht zu werden. 

Müssen Funkenschutzplatten regelmäßig gewartet werden?

Funkenschutzplatten sollten Sie regelmäßig reinigen und auf Risse oder Beschädigungen überprüfen. Besonders Glasplatten können mit der Zeit feine Risse bekommen, die ihre Schutzfunktion beeinträchtigen könnten. Der Boden unter einem Kamin sollte mindestens einmal jährlich überprüft werden, besonders nach intensiver Nutzung im Winter. 

Kann ich eine Funkenschutzplatte auf einem unebenen Boden installieren?

Eine Funkenschutzplatte sollte nur auf einer absolut ebenen Fläche installiert werden, andernfalls kann es zu Instabilität und einer verminderten Schutzwirkung kommen. 

Welche Arten von Versiegelungen gibt es für Holzböden unter Kaminöfen?

Es gibt hitzebeständige Versiegelungen, die speziell für Holzfußböden entwickelt wurden, um sie vor Hitze und Funken zu schützen. Diese Versiegelungen sollten von Zeit zu Zeit erneuert werden, um den Schutz aufrechtzuerhalten.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.