Es kann passieren, dass Sie Ihren alten Schornstein sanieren müssen. Das kann mehrere Gründe haben, der Hauptgrund ist allerdings, dass der alte Schornstein nicht mehr zu einer modernen Heizung oder Ihrem Kaminofen passt. Manchmal muss dann auch der Durchmesser angepasst werden. Die einfachste Form der Schornsteinsanierung ist es, ein Rohr aus Edelstahl in den vorhandenen Schornstein einzuziehen. Diese Form der Sanierung kann innerhalb relativ kurzer Zeit umgesetzt werden und auch der Preis für die Schornsteinsanierung ist nicht allzu hoch.
Alles auf einen Blick:
- Ob eine Schornsteinsanierung erforderlich ist, darüber kann am besten der Schornsteinfeger Auskunft geben.
- Die Sanierung muss beispielsweise erfolgen, wenn die Abgase nicht mehr ordnungsgemäß abgeleitet werden können beziehungsweise eine neue Heizung eingebaut wird.
- Bei einer Versottung kann die Brandgefahr hoch sein, wenn Sie die Kaminsanierung nicht durchführen.
- In einigen Fällen erweist sich der Neubau des Kamins als sinnvolle Alternative.
- Die Sanierung eines Kamins sollte immer durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden. Der Grund: So werden mit Sicherheit alle geltenden Regeln eingehalten.
- Die Kosten für die Kaminsanierung richten sich unter anderem nach den verwendeten Materialien sowie nach dem Aufwand und dem notwendigen Durchmesser.
5 Gründe für die Schornsteinsanierung
- Versottung
- Rußbildung / Rußbrand
- Umrüstung auf neue Heizung
- altersbedingter Verschleiß
- Asbestsanierung
Versottung
Ist die Abgastemperatur im Kamin zu niedrig, dann kondensieren die Abgase noch innerhalb des Schornsteins und die zum Teil ätzenden Stoffe setzen sich an der Innenseite ab. Der Putz verfärbt sich, das Mauerwerk bröckelt und es riecht komisch. Ein versotteter Schornstein beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit – die Statik ist gefährdet und die Heizleistung lässt nach. Ist der Schornstein versottet, ist es erforderlich, dass er saniert wird. Denn wenn Sie ihn nicht sanieren, ist die Gefahr hoch, dass es zu einem Brand kommt.
Rußbildung / Rußbrand
Bildung von Ruß ist ein Zeichen für einen unvollständigen Brennvorgang. Der Anteil an Brennstoff ist dann langfristig größer als der Anteil des oxidierenden Sauerstoffs. Das stellt vor allem dann ein Problem dar, wenn die Emissionen aufgrund technischer Probleme oder falschem Heizverhalten entstehen. Gefährlich ist Rußbildung deswegen, weil Ruß brennbar ist und es zu Schwelbränden kommen kann. Eine Suche nach den Ursachen sowie eine Schornsteinsanierung sind hier notwendig.
Umrüsten auf neue Heizung
Gerade bei dem Einbau einer neuen Heizung ist oft die Gefahr der Versottung gegeben. Denn während ältere Anlagen mit höheren Temperaturen arbeiten, erzeugen moderne Heizungen niedrigere Temperaturen. Um einen Schaden zu verhindern, ist ein Nachrüsten des Schornsteins notwendig. Manchmal genügen Kunststoffrohre, bei festen Brennstoffen wie Holz greifen Fachbetriebe bei der Schornstein-Sanierung auf Rohre zum Beispiel aus Edelstahl zurück.
Altersbedingter Verschleiß
Durch das Eindringen von Wasser und die Belastung des Kamins kann dieser im Lauf der Zeit Schaden nehmen, zum Beispiel Risse bekommen. Auch kann aus undichten Stellen Rauch quellen. Das schränkt zum einen die Leistungsfähigkeit ein und gefährdet zum anderen Ihre Gesundheit. Auch kann es sein, dass der Kamin auf dem Dach beschädigt ist und ausgebessert werden muss. Am besten reagieren Sie bei ersten Anzeichen.
Asbest
Bei Häusern, die in den 60ern und 70ern Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut wurden, wurde regelmäßig Asbest verbaut. Zum Teil auch als Verkleidung von Kaminen. Durch Abrieb, zum Beispiel beim Reinigen des Kamins, kann es dazu kommen, dass kleinste Asbestteilchen entweichen. Sie sind extrem gesundheitsgefährdend. Besteht der Verdacht auf Asbest, sollten Sie auf jeden Fall eine Spezialfirma beauftragen.
Doch egal, ob Sie den Kamin neu errichten, sanieren oder nachrüsten – es gelten die Bestimmungen der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV). Am besten lassen Sie sich hier von einem Fachbetrieb beraten.
Wonach richten sich die Kosten für die Schornstein-Sanierung?
Je nachdem welcher der oben genannten Gründe der Auslöser für die Kaminsanierung ist, unterscheiden sich natürlich auch die Kosten. Die zwei großen Faktoren sind Material- sowie Arbeitskosten. Hinzu kommt die Größe beziehungsweise Länge des Kamins, weil oft nach laufendem Meter abgerechnet wird. Je früher sie bei einer Beschädigung reagieren, desto günstiger kann es werden. Raucht der Schornstein also besonders stark oder kommt es zu komischen Gerüchen, dann sollten Sie auf jeden Fall zunächst einmal den Schornsteinfeger kontaktieren. Reparatur und Montage übernehmen die Ofenbauer. Die Abnahme allerdings muss dann wieder der Schornsteinfeger machen. Betrifft die Sanierung nur den Schornsteinkopf, also den gemauerten Schornstein, der sichtbar auf dem Dach ist, dann sind möglicherweise statt der Ofenbauer auch Dachdecker die richtigen Ansprechpartner.
Materialkosten für die Schornsteinsanierung
Bei den Materialkosten sind unterschiedliche Punkte zu beachten:
- Länge des Kamins
- Durchmesser
- Temperaturklasse
- Aufbau des Kaminschachts
- Material
- Materialstärke
Am häufigsten wird heutzutage für die Sanierung des Schornsteins Edelstahl verwendet, dabei gibt es einwandige Rohre und doppelwandige Rohre. Die einwandigen liegen bei etwa 70 Euro pro laufendem Meter, die doppelwandigen bei bis zu 100 Euro mehr.

Kommen Kunststoffrohre zum Einsatz, dann müssen Sie auf die Temperaturklasse achten. Denn sie sind in der Regel für Kaminöfen oder Pelletöfen nicht geeignet. Gelegentlich werden auch Keramikrohre verwendet, die etwa um die Hälfte teurer sind als Edelstahlrohre. Muss lediglich der Schornsteinkopf saniert werden, dann sind Faserzementplatten die günstigste Möglichkeit. Sie kosten zwischen 20 und 40 Euro pro Quadratmeter. Eine Schachtabdeckung kommt noch zusätzlich auf etwa 50 bis 100 Euro.
Einbaukosten für die Kaminsanierung
Wie lange die Arbeiten dauern, hängt natürlich stark davon ab, was gemacht werden soll. In den meisten Fällen können Sie aber davon ausgehen, dass die Handwerker etwa einen Tag brauchen werden und Sie für die Sanierung eines Kamins durch das Einziehen eines Einwand-Edelstahlrohres mit etwa 1.000 bis 2.000 Euro rechnen müssen, pro laufendem Meter 80 bis 100 Euro plus Material und Anfahrtskosten. Ist der Kamin schwer zugänglich oder ungünstig geformt oder wurden giftige Materialien wie Asbest verwendet, die extra entsorgt werden müssen, wird es teurer. Wer handwerklich geschickt ist und sparen möchte, kann bei einer unkomplizierten Ausgangslage auch mit einem Bausatz arbeiten, die es bereits ab rund 200 Euro gibt.
Fazit
Die Schornsteinsanierung ist meist schneller und mit weniger Aufwand umzusetzen als vermutet. Schließlich reicht es in der Regel aus, ein Edelstahlrohr in den vorhandenen Schornstein einzusetzen, eine Arbeit, die meist an einem Tag abgeschlossen ist. Liegt der Kamin allerdings ungünstig oder sind giftige Stoffe wie Asbest im Spiel, wird es teurer. Welche Kosten anfallen, richtet sich maßgeblich nach dem verwendeten Material sowie nach der Länge des Schornsteins.