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Schornsteinbau

Edelstahlschornstein: Arten, Einbau & Kosten

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 07. Februar 2025
Lesedauer: 15 Minuten
© Kaminbau.net

Edelstahlschornsteine sind die ideale Wahl für moderne Heizsysteme. Sie lassen sich sowohl in Bestandsgebäuden nachträglich installieren als auch bei Neubauten problemlos integrieren. Edelstahlkamine können dabei als Innen- oder Außenschornstein eingesetzt werden. Da auf dem Markt verschiedene Modelle erhältlich sind, ist es wichtig, den Schornstein passend zur Art und Größe Ihrer Feuerstätte auszuwählen, die gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen und auf eine fachgerechte Montage zu achten.

Alles auf einen Blick:

  • Edelstahlschornsteine, auch als Edelstahlkamine bekannt, sind besonders beliebt für nachträgliche Installationen.
  • Es wird zwischen einwandigen und doppelwandigen Systemen unterschieden. Zudem bietet der Leichtbauschornstein eine besonders einfache Installationsvariante.
  • Für einen reibungslosen Abgasabzug sind der richtige Durchmesser, die passende Länge und die gewählte Bauart ausschlaggebend.
  • Die Montage gestaltet sich vergleichsweise unkompliziert, dennoch sollte ein Fachbetrieb beauftragt werden, um höchste Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.
  • Die Preise liegen in der Regel zwischen 100 und 350 Euro pro Meter, zuzüglich eventueller Zusatzkosten für weitere Bau- und Montagearbeiten.

Was ist ein Edelstahlschornstein?

Ein Edelstahlschornstein, oder auch Edelstahlkamin, besteht aus hochwertigem Edelstahl, der sich durch Korrosionsbeständigkeit, Hitzebeständigkeit und Langlebigkeit auszeichnet. Er dient dem sicheren Abtransport von Rauchgasen aus verschiedenen Heizsystemen. Im Gegensatz zu klassischen Schornsteinen aus Ziegeln oder Keramik bietet die Schornsteinart aus Edelstahl den Vorteil einer modularen Bauweise, die eine flexible Montage ermöglicht. Alternativ zur einer klassischen Dachdurchführung ist auch eine Wanddurchführung möglich. Dadurch eignet er sich besonders für nachträgliche Installationen oder Gebäude ohne vorhandenen Schornstein.

Wie funktioniert ein Edelstahlschornstein?

Bei der Verbrennung in einem Kamin oder Ofen entstehen Abgase, die durch die Abgasführung nach oben steigen. Der sogenannte Schornsteinzug, also der entstehende Unterdruck, sorgt dafür, dass die Rauchgase nach außen transportiert und gleichzeitig gegen frische Luft ausgetauscht werden. Dieser Effekt entsteht durch den Temperaturunterschied zwischen dem Schornsteininneren und der Außenluft. Ein wesentlicher Vorteil von Edelstahl ist die schnelle Erwärmung des Materials. Dadurch steigen die Abgase effizienter auf, wodurch sich die Feuchtigkeitsbildung reduziert und weniger Schmutzablagerungen entstehen.

Darf ich Edelstahlschornsteine selbst montieren?

Grundsätzlich ist es Ihnen gestattet, Ihren Edelstahlschornstein selbst zu montieren, wenn Sie über die nötigen handwerklichen Fähigkeiten verfügen. Es ist jedoch empfehlenswert, vor Beginn der Bauarbeiten Kontakt zum zuständigen Schornsteinfeger aufzunehmen, damit er Ihnen wertvolle Tipps und Hinweise zur Installation geben kann. Auch in Hinsicht eventuell erforderlicher Umbaumaßnahmen ist die Beratung durch den Fachmann wichtig, damit es nicht im Verlauf zu schwerwiegenden Fehlern kommt. Installieren Sie einen Außenschornstein und müssen einen Versatz verbauen, sollten Sie dieses Vorhaben ebenfalls absprechen. Schlussendlich darf die Neuinstallation eines Kamins sowie einer Abgasanlage nicht in Betrieb genommen werden bevor eine Feuerstättenschau durch den Schornsteinfeger verpflichtend. 

Kann ein Edelstahlschornstein nachgerüstet werden?

Wenn Sie einen Schornstein nachrüsten, dann ist ein Edelstahlschornsteine ideal. Er kann sowohl in bestehende Schornsteinsysteme integriert als auch als Außenschornstein montiert werden. Besonders vorteilhaft ist diese Lösung, wenn in einem Bestandsgebäude ein Kaminofen nachträglich installiert werden soll und noch keine Abgasanlage vorhanden ist. Dank der flexiblen Bausätze passt sich ein Edelstahlkamin optimal an verschiedene bauliche Gegebenheiten an.

Vergleich: Edelstahlschornstein vs. andere Schornsteinarten

KriteriumEdelstahlZiegelKeramikBetonKunststoff
Gewichtleichtsehr schwermittelschwersehr leicht
Montageeinfachaufwendigaufwendigrelativ einfacheinfach
Wärmeleitfähigkeitschnelllangsamgute Wärmespeicherunglangsamfür Niedertemperatur-Heizungen geeignet
Lebensdauerhochhochhochhochmittel
Brennstoffeallefestefestefestegasförmige
Pflege & Wartungeinfachaufwendigeinfachmitteleinfach
Kostenniedrig bis mittelhochhochniedrig bis mittelniedrig
Flexibilitätjaneineingeschränkteingeschränktja
Brandschutzsehr hochhochsehr hochhocheingeschränkt

Für welche Heizsysteme ist ein Edelstahlschornstein geeignet?

  • Kamin und Kaminöfen
  • Gas- und Ölheizungen
  • Pelletheizungen
  • Pelletöfen
  • Holzkessel
  • Hybridöfen

Ein entscheidender Vorteil von Edelstahlschornsteinen ist ihre hohe Temperaturbeständigkeit. Sie bewältigen etwa problemlos die intensive Hitzeentwicklung und Rußbildung, die bei der Verbrennung von Holz entsteht. Gleichzeitig sind sie äußerst korrosionsbeständig und somit ideal für gasbetriebene Heizsysteme, die feuchte und säurehaltige Abgase produzieren. Auch Pelletheizungen, die mit festen Brennstoffen arbeiten, profitieren von den langlebigen und robusten Eigenschaften eines Edelstahlkamins. Durch diese Widerstandsfähigkeit und Flexibilität stellen sie eine zuverlässige Lösung für verschiedenste Heiztechnologien dar.

Gut zu wissen:
Pelletöfen erzeugen weniger Ruß, aber deutlich mehr feuchte Abgase als Holzöfen. Aus diesem Grund müssen Sie darauf achten, einen Edelstahlschornstein zu wählen, der über eine speziell abgedichtete Konstruktion verfügt, um Ablagerungen und Schäden durch Feuchtigkeit zu verhindern.


Welche Arten von Edelstahlschornsteinen gibt es?

  • einwandige Edelstahlschornsteine: Einwandige Edelstahlschornsteine werden hauptsächlich zur Schornsteinsanierung eingesetzt. Dabei wird ein Edelstahlrohr in den vorhandenen Schornstein eingeführt, um die Abgase sicher abzuleiten, ohne das ursprüngliche Schornsteinmaterial zu belasten. Diese Lösung eignet sich besonders gut, um ältere Schornsteine an moderne Heizsysteme anzupassen und ihre Funktion zu optimieren. Da die einwandigen Rohre innerhalb des Gebäudes verlaufen, bleibt die äußere Optik unberührt – ein großer Vorteil bei denkmalgeschützten oder stilistisch einheitlichen Bauwerken.
  • doppelwandige Edelstahlschornsteine: Doppelwandige Edelstahlschornsteine bestehen aus zwei ineinanderliegenden Edelstahlrohren, zwischen denen sich eine isolierende Schicht aus Dämmmaterial befindet. Diese Konstruktion ermöglicht eine stabile Abgastemperatur, sodass der Schornsteinzug nicht nachlässt und das Material gleichzeitig vor Überhitzung geschützt ist. Im Gegensatz zu einwandigen Varianten eignen sich doppelwandige Edelstahlschornsteine für die Außenmontage, da sie wetterbeständig und besonders robust sind.
  • Leichtbauschornstein: Ist weder eine Montage entlang der Außenwand noch eine Schornsteinsanierung mit einem einwandigen Edelstahlschornstein möglich, kann ein Leichtbauschornstein eine geeignete Lösung sein. Diese Variante besteht aus einem modularen Bausatz und eignet sich sowohl für Neubauten als auch für Kaminsanierungen. Der Leichtbauschornstein wird innerhalb des Gebäudes installiert und benötigt nur wenig Platz, was ihn besonders für kleinere Wohnhäuser oder nachträgliche Umrüstungen interessant macht. 

Was sind die Vor- und Nachteile von Edelstahlschornsteinen?

VorteileNachteile
  • einfache und schnelle Installation, auch nachträglich möglich
  • hohe Korrosionsbeständigkeit
  • schnelles Aufheizen
  • gute Zugleistung
  • leichte und modulare Bausätze
  • oft als Gestaltungselement einsetzbar
  • anpassbar an verschiedene Heizsysteme
  • einfache Reinigung durch glatte Innenflächen
  • recycelbar
  • Wand- und Dachdurchführung möglich
  • fachkundige Montage erforderlich, besonders bei hohen Gebäuden
  • im Vergleich zu anderen Schornsteinarten hochpreisig
  • regelmäßige Inspektion erforderlich, um Schäden frühzeitig zu erkennen
  • schlechtere Wärmespeicherung im Vergleich zu gemauerten Schornsteinen
  • Optik nicht anpassbar, kann unpassend für traditionelle Bauweisen sein

Montage: Wie wird ein Edelstahlschornstein eingebaut?

  1. Planung und Genehmigung: Klären Sie im Vorfeld, ob eine behördliche Genehmigung erforderlich ist. Wenden Sie sich dazu an den zuständigen Bezirksschornsteinfeger, der Sie über die geltenden Vorschriften informieren kann. Lassen Sie sich außerdem von einem Fachbetrieb ausführlich zu den möglichen Bauweisen beraten. Sobald Sie sich für eine Bauweise und einen passenden Edelstahlschornstein entschieden haben, sollte Ihr Vorhaben vorab noch einmal vom Schornsteinfeger geprüft werden.
  2. Vorbereitung der Feuerstätte: Im nächsten Schritt wird die Feuerstätte vorbereitet. Der Anschlussstutzen wird an der Heizung, dem Ofen oder Kamin montiert. Falls kein geeigneter Anschluss vorhanden ist, muss abhängig von der Bauweise  eine Kernbohrung in der Wand vorgenommen werden, um die Abgasleitung nach außen zu führen.
  3. Montage des Schornsteins: Nun erfolgt die sichere Befestigung des Grundmoduls, beispielsweise einer Bodenplatte oder Wandhalterung. Bei einer Außenmontage ist darauf zu achten, dass die Verankerung ausreichend stabil ist, um das gesamte Gewicht des Schornsteins sicher zu tragen. Anschließend werden die einzelnen Schornsteinmodule von unten nach oben zusammengesteckt und fest miteinander verbunden.
  4. Absicherung und Witterungsschutz: Freistehende Schornsteine sollten zusätzlich mit Abspannungen oder Stützen gesichert werden. Am oberen Ende des Schornsteins wird eine Regenhaube, ein Funkenfänger oder ein Windschutz montiert. Diese Schutzmaßnahmen verhindern das Eindringen von Regen, minimieren Funkenflug und gewährleisten eine zuverlässige Abgasführung, selbst bei starkem Wind.
  5. Abnahme durch den Schornsteinfeger: Zum Abschluss wird die Installation vom Schornsteinfeger geprüft. Er kontrolliert, ob der Einbau fachgerecht erfolgte und alle Vorschriften eingehalten wurden. Erst nach der offiziellen Abnahme und Zustimmung darf der Edelstahlschornstein in Betrieb genommen werden.

Welche Vorschriften gelten für den Einbau eines Edelstahlschornsteins?

VorschriftDetails
LandesbauordnungMindestanforderungen für die Installation richten sich nach dem jeweiligen Bundesland. Informieren Sie sich vor dem Einbau, ob eine Baugenehmigung notwendig ist.
§ 19 BImSchV Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV)Regelt die zulässigen Abgaswerte und die Einhaltung von Umweltstandards. Setzt Mindestwert für Schornsteinhöhe fest.
SicherheitsabständeMindestabstand von 40 Zentimetern (je nach Bundesland, Standort, Brennstoffart etc.).
SchornsteinmündungMuss mindestens 40 Zentimeter über dem First liegen oder 1,0 Meter über Dachfenstern, Gauben oder Flachdächern.
KorrosionswiderstandsklasseEdelstahlschornsteine müssen je nach Brennstoff einer Klasse zwischen 1 und 3 zugeordnet werden.
DIN 18160-1 (Brandschutz, Bauart etc.)Regelt Brandschutz: Feuerstätten für feste Brandstoffe müssen eine Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten vorweisen. Der Schornstein muss auf feuerbeständigem Untergrund gebaut werden. Gibt vor, welche Materialien und Bauteile für den Schornstein verwendet werden dürfen.
AbgasanlagenverordnungRegelt die Anforderungen an Material, Durchmesser und Aufbau von Abgasanlagen.
Zustimmung des SchornsteinfegersDer zuständige Bezirksschornsteinfeger muss die Planung und den Einbau abnehmen.
Abstände zu NachbargebäudenAbgasleitungen dürfen keine Belästigung durch Abgase für Nachbarn verursachen. Mindestabstände müssen eingehalten werden.

Die gesetzlichen Vorschriften für den Einbau eines Edelstahlschornsteins können je nach Bundesland variieren. Um einen sicheren und regelkonformen Einbau zu gewährleisten, sollten Sie sich daher im Vorfeld umfassend informieren. Am besten lassen Sie sich von einem Schornsteinfeger oder einem Fachbetrieb beraten, um alle baurechtlichen Anforderungen und technischen Vorgaben einzuhalten. 

Welche bauliche Voraussetzungen müssen für den Einbau eines Edelstahlschornsteins erfüllt werden?

Statik und Tragfähigkeit: Die Fassade des Gebäudes muss stabil genug sein, um das Gewicht des Schornsteins sowie die Windlasten auszuhalten. Freistehende Schornsteine benötigen zusätzlich ein stabiles Fundament oder eine Abspannung, um ihre Standfestigkeit zu gewährleisten.

Feuerstättenanschluss: Der Schornstein muss sicher mit der Feuerstätte verbunden sein. Entweder ist bereits ein Anschlussstutzen vorhanden oder es muss eine Kernbohrung durch Wand oder Decke erfolgen, um die Abgasleitung korrekt anzuschließen.

Abzugsbedingungen: Damit die Abgase ungehindert entweichen können, dürfen sich keine Hindernisse wie Bäume oder höhere Gebäude in unmittelbarer Nähe befinden. Zudem sollte die Mündung des Schornsteins nicht im Windschatten oder in der Nähe von Fenstern liegen, um eine optimale Abgasführung zu gewährleisten.

Versatz: Ein Außenschornstein sollte grundsätzlich möglichst gerade verlaufen. Falls ein Versatz erforderlich ist, beispielsweise um einen Dachvorsprung zu umgehen, ist entlang des Rohrverlaufs nur ein einzelner Versatz zulässig. Der Winkel darf dabei maximal 30 Grad betragen, um den ungehinderten Abzug der Rauchgase sicherzustellen. Ein Versatz bildet dabei eine leichte Biegung im ansonsten geraden Schornsteinverlauf und ermöglicht so die Anpassung an bauliche Gegebenheiten. 

Genehmigungen und Vorschriften: Die Installation muss den Vorgaben der Bauordnung sowie der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) entsprechen. Besonders bei der Sanierung, Änderung und dem Einbau von Kamin- oder Kachelöfen sowie von Abgasanlagen ist ein Feuerstättenbescheid erforderlich, den der Schornsteinfeger ausstellt.

Zugang für Wartung: Ein sicherer Zugang für Wartung und Reinigung ist essenziell. Dafür sollten Reinigungsklappen und Wartungsluken eingeplant werden, um eine regelmäßige Inspektion und Rußentfernung zu ermöglichen.

Tipp:
Um den Schornstein vor Regen, Schnee und Frost zu schützen, empfiehlt sich der Einbau einer Regenhaube oder eines Funkenfängers. Diese verhindern Feuchtigkeitsschäden und tragen zur Langlebigkeit des Schornsteins bei.


Was kostet ein Edelstahlschornstein?

Die Kosten für einen Edelstahlschornstein variieren je nach Anbieter, Materialstärke und Ausführung. In der Regel belaufen sich die Preise auf 100 bis 350 Euro pro Meter. Dabei sind einwandige Modelle in der Regel günstiger als doppelwandige Varianten. Zusätzlich können Kosten für Zusatzarbeiten wie Decken- oder Dachdurchbrüche, Bodenbelagsanierungen und ähnliches anfallen. Falls Sie den Schornstein nicht selbst montieren möchten, sollten auch die Handwerkerkosten einkalkuliert werden.

Was kostet die Montage eines Edelstahlschornsteins?

Die Montagekosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von den örtlichen Gegebenheiten und der Art des Schornsteins. Die Handwerkerkosten liegen im Schnitt zwischen 60 und 120 Euro pro Meter, wobei häufig noch Anfahrtskosten hinzukommen. Für eine präzise Kostenschätzung sollten Sie sich individuelle Angebote von mehreren Fachbetrieben und Anbietern einholen und vergleichen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen. 

Gibt es eine Förderungsmöglichkeit für Edelstahlschornsteine?

Direkt für den Einbau eines Edelstahlschornsteins gibt es in der Regel keine spezielle Förderung. Wird der Schornstein jedoch im Rahmen der Umstellung auf ein energieeffizientes Heizsystem, wie etwa eine Pelletheizung oder einen Scheitholzkessel, eingebaut, können Sie von Förderprogrammen wie der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder von Kreditanstalt für Wiederaufbau profitieren. Zudem lohnt es sich, regionale Förderprogramme zu prüfen.

Steuerlicher Vorteil

Private Hausbesitzer können unter Umständen Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen, zu denen auch die Installation eines Edelstahlschornsteins zählen kann, steuerlich geltend machen. Für eine solche Gebäudesanierung können über drei Jahre verteilt bis zu 20 Prozent der Kosten von der Steuer abgesetzt werden, wobei die Höchststumme bei 40.000 Euro liegt. [1]

Wie wähle ich den passenden Edelstahlschornstein aus?

Die Auswahl des geeigneten Edelstahlschornsteins hängt vor allem von den technischen und baulichen Gegebenheiten vor Ort ab, um Sicherheit, Effizienz und Langlebigkeit zu gewährleisten.

  • Temperaturanforderungen: Edelstahlschornsteine sind in der Regel für Abgastemperaturen von bis zu 600 Grad Celsius ausgelegt. Wählen Sie ein Modell, das den Anforderungen Ihrer Feuerstätte entspricht. Für Holzöfen sind oft höhere Temperaturtoleranzen erforderlich als für Gasheizungen.
  • Kaminzug und Dimensionierung: Ein effizienter Kaminzug hängt maßgeblich vom richtigen Durchmesser und der optimalen Höhe des Schornsteins ab. Bestimmen Sie den Durchmesser und die Schornsteinhöhe entsprechend der Heizleistung Ihrer Feuerstätte sowie dem Abgasvolumen.
  • Widerstandsfähigkeit: Die Materialbeständigkeit wird häufig durch sogenannte Verifikationsklassen (V1, V2, V3) angegeben, die Auskunft über den Korrosionsschutz des Schornsteins geben. Achten Sie darauf, dass die Materialstärke des gewählten Modells den erforderlichen Schutz besitzt, der für das verwendete Brennstoff vorgeschrieben ist.
  • Zertifizierung: Stellen Sie sicher, dass die Qualität des Materials zertifiziert ist und über eine CE-Kennzeichnung verfügt.


Fazit

Ein Edelstahlschornstein ist eine langlebige und flexible Lösung für den Rauchgasabtransport. Dank seiner modularen Bauweise eignet er sich ideal sowohl für eine nachträgliche Kaminsanierung als auch für Neubauten. Die Anschaffungskosten sind in der Regel niedriger als die für herkömmliche Modelle und überzeugen auch durch ihre einfache Montage, hohe Korrosionsbeständigkeit und optimale Kompatibilität mit modernen Heizsystemen. Wichtig ist es, dass Sie die Länge und den Durchmesser Ihres Schornsteins an die Dimension und Art Ihrer Feuerstätte anpassen, sodass die Abgase optimal abgeführt werden könne. Mit sorgfältiger Planung und fachgerechter Installation profitieren Sie von maximaler Sicherheit und Effizienz. 

Edelstahlschornsteinen: Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte ich einen Edelstahlschornstein reinigen?

Eine regelmäßige Schornsteinreinigung ist entscheidend für einen einwandfreien Kaminzug. Bei Feuerstätten mit festen Brennstoffen ist die Reinigung unerlässlich, um die gesetzlichen Emissionsvorgaben einzuhalten. Während bei Holzöfen je nach Nutzungsintensität eine halbjährliche Reinigung empfehlenswert ist, kann bei Gasheizungen oft auch eine jährliche Reinigung ausreichend sein.

Wie werden Edelstahlschornsteine recycelt?

Edelstahl wird eingeschmolzen und zur Herstellung neuer Produkte verwendet, da es seine Eigenschaften beim Recycling nicht verliert und beliebig oft wiederverwendet werden kann. Recyclinghöfe oder spezialisierte Entsorgungsunternehmen nehmen den Schornstein an und führen ihn dem Materialkreislauf zu.

Können Edelstahlschornsteine bei bestimmten Heizsystemen zu Geräuschen führen?

Besonders bei Heizsystemen mit hohem Abgasdruck oder wechselnden Temperaturen kann es zu Resonanzen oder Klappergeräuschen kommen. Um das zu verhindern, sollten Sie besonders auf eine fachgerechte Befestigung sowie den Einsatz von Schalldämpfern achten, um die Geräuschentwicklung zu minimieren.

Welche Garantiebedingungen gelten für Edelstahlschornsteine?

Die Garantiebedingungen variieren je nach Hersteller, umfassen jedoch in der Regel einen Zeitraum von bis zu 25 Jahren. Meist deckt die Garantie Material- und Verarbeitungsfehler wie Korrosion oder Undichtigkeiten ab. Voraussetzung für den Garantieanspruch ist in der Regel eine fachgerechte Montage sowie eine regelmäßige Wartung des Schornsteins.

Welche optischen Anpassungen sind bei Edelstahlschornsteinen möglich?

Edelstahlschornsteine können durch spezielle Pulverbeschichtungen oder Lackierungen in unterschiedlichen Farben gestaltet werden. Darüber hinaus sind Verkleidungen aus Ziegeln oder Naturstein möglich, um den Schornstein optisch besser in das Gesamtbild des Gebäudes zu integrieren. Ein Profi kann Sie hierzu optimal beraten und die für Ihr Haus passende Lösung empfehlen. 

Quelle

[1] Kurz erklärt: Steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen – Bundesfinanzministerium – Themen. (o. J.). Bundesministerium der Finanzen. Abgerufen 6. Februar 2025, von https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Schlaglichter/Nachhaltigkeitsstrategie/steuerliche-foerderung-energetischer-gebaeudesanierungen.html

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.