Wenn Ihr Kamin nicht mehr effizient heizt oder eine starke Rauchentwicklung auftritt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Kaminzug nicht mehr optimal funktioniert. In vielen Fällen lässt sich dieses Problem durch eine Schornsteinerhöhung beheben. Besonders relevant wird eine Kaminerhöhung, wenn Sie Ihre Feuerstätte erneuern oder eine Dachsanierung durchführen. Ziel ist es, den Kamineffekt wiederherzustellen und so die Heizleistung zu verbessern. Die Länge der Abgasführung anzupassen, kann nicht nur zum Umweltschutz beitragen, sondern steigert auch die Energieeffizienz und Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage.
- Was versteht man unter einer Schornsteinverlängerung?
- Wann ist eine Schornsteinverlängerung nötig?
- Wie hoch muss ein Schornstein sein?
- Welche Vorschriften gibt es bei der Verlängerung von Schornsteinen?
- Wie setzt sich eine Schornsteinverlängerung zusammen?
- Welche Methoden gibt es für eine Schornsteinverlängerung?
- Schornsteinverlängerung Montage
- Wie viel kostet eine Schornsteinverlängerung?
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- Schornsteinverlängerung: Häufig gestellte Fragen
- Quellen
Alles auf einen Blick:
- Eine Kaminerhöhung kann erforderlich sein, wenn eine Feuerstätte ausgetauscht oder das Dach umfangreich saniert wird.
- Die Verlängerung stellt den effizienten Kaminzug wieder her und optimiert die Heizleistung.
- Je nach baulichen Gegebenheiten kommen in der Regel einwandige oder doppelwandige Schornsteineinzüge aus Edelstahl zum Einsatz.
- Eine fachgerechte Installation und die anschließende Abnahme durch den Schornsteinfeger sind essenziell, um die Brandschutzvorschriften einzuhalten und die effiziente Funktion Ihrer Heizung sicherzustellen.
Was versteht man unter einer Schornsteinverlängerung?
Eine Schornsteinverlängerung, auch Kaminerhöhung genannt, bezeichnet die bauliche oder technische Erweiterung eines bereits bestehenden Schornsteins. Häufig werden Edelstahlschornsteine zur Erweiterung oder zum Nachrüsten von Abgasleitungen verwendet, wobei selbstverständlich alle gesetzlichen Vorschriften normgerecht eingehalten werden müssen. Eine optimale Dimensionierung des Schornsteins, insbesondere hinsichtlich der Maße wie Durchmesser und Länge, ist dabei essenziell. Ziel dieser Maßnahme ist es, einen effektiven und sicheren Kamineffekt beziehungsweise Kaminzug zu schaffen.
Welchen Effekt hat eine Verlängerung des Schornsteins?
Die Hauptaufgabe der Schornsteinerhöhung besteht darin, den Kaminzug oder auch Kamineffekt zu verbessern. Dabei handelt es sich um den natürlichen, physikalischen Luftzug, der bei der Verbrennung entsteht: Warme Luft steigt im Schornstein auf, wodurch ein Unterdruck erzeugt wird. Dieser Unterdruck bewirkt, dass die Abgase nach oben geleitet werden und kalte Außenluft in den Brennraum nachströmt, um den Verbrennungsprozess zu unterstützen. Ein stärkerer Kamineffekt sorgt für eine wirksame Ableitung von Rauchgasen, vermeidet Rückstau und verbessert die Heizleistung. Besonders bei Gebäuden mit hohen Nachbarhäusern oder flachen Dachkonstruktionen ist eine ordnungsgemäße Abgasabführung relevant. Durch die Verlängerung wird sichergestellt, dass der Rauch sicher über die umliegenden Gebäude hinweg abgeleitet wird. Wenn die Abgase nicht ausreichend hoch abgeführt werden, können ungünstige Windverhältnisse zudem auch dazu führen, dass Rauchgase in den Wohnbereich gelangen. Eine fachgerechte Planung und Installation sorgt dafür, dass die Abgase zuverlässig abgeleitet werden. Eine Schornsteinverlängerung trägt nicht nur zur besseren Funktionalität und Sicherheit bei, sondern kann auch den Energieverbrauch senken.
Wann ist eine Schornsteinverlängerung nötig?
Eine Schornsteinverlängerung ist dann erforderlich, wenn Ihr Abgassystem nicht mehr wie vorgesehen funktioniert, den gesetzlichen Vorschriften nicht entspricht oder wenn das Heizsystem modernisiert beziehungsweise die Dachkonstruktion saniert wird. Moderne Kaminsysteme arbeiten aufgrund ihrer effizienten Verbrennungstechnik mit niedrigen Abgastemperaturen. Dadurch werden zwar weniger Schadstoffe freigesetzt, jedoch entsteht auch weniger Unterdruck, was bei unzureichender Dimensionierung des Schornsteins unter anderem zur Versottung führen kann. Aus diesem Grund müssen die dabei eingesetzten Schornsteine spezielle Voraussetzungen erfüllen. Ein Beispiel hierfür ist der Pelletofen-Schornstein. Für einen optimalen Abzug kann bei bestehenden Schornsteinen eine Kaminverlängerung die Lösung sein. Als Faustregel gilt: Je höher der Schornstein, desto stärker der Abgasabzug. Um sicherzustellen, dass Ihr Kaminzug noch optimal funktioniert, sollten Sie die Situation von einem Fachbetrieb oder Schornsteinfeger überprüfen lassen.
Welche Gründe gibt es für eine Schornsteinverlängerung?
- Wechsel der Heiztechnik: Planen Sie Ihren alten Kaminofen gegen eine moderne, effizientere Heizung einztuaschen, dann muss im gleichen Zug auch der Schornstein angepasst werden. Besitzen Sie einen gemauerten Schornstein, dann kann eine Verlängerung zum Beispiel durch den Einschub eines Edelstahlschorsteins umgesetzt werden. Wichtig ist, dass Sie sich bei der Planung Ihres neuen Kamins von einem Profi beraten lassen.
- schwacher Kaminzug: Der Kaminzug ist für eine gleichmäßige Beheizung verantwortlich und für den Abtransport der schädlichen Abgase. Lässt dieser nach, sollten Sie der Ursache umgehend auf den Grund gehen. Oft kann hier eine Kaminverlängerung den reibungslosen Kamineffekt wieder herstellen.
- ineffziente Beheizung: Eine Verlängerung verbessert die Kaminleistung, erhöht den Wirkungsgrad des Heizsystems und verhindert einen möglichen Rückstau.
- gesetzliche Vorschriften: Abhängig vom Brennstoff sowie der Art des Kaminsystems können für eine sichere Abgasleistung bestimmte gesetzliche Vorschriften gelten. Relevant sind hierbei unter anderem die Feuerungsverordnung, die Landesbauverordnung sowie die Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV).
- Dachumbau: Bei umfangreiche Baumaßnahmen am Dach, wie beim Anbau einer Gaube, sollte auch das Kaminsystem in die Planung einbezogen werden. Stellen Sie dabei die einwandfreie Funktion Ihres Schornsteins sicher.
Wie hoch muss ein Schornstein sein?
Die optimale Höhe eines Schornsteins hängt unter anderem von der Dachneigung, dem Heizsystem sowie dem Abstand zum First ab. Unter dem Dachfirst versteht man die oberste Dachkante. Die gesetzlichen Vorschriften zur Schornsteinhöhe finden sich in § 19 der Ableitbedingungen für Abgase des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. Seit Anfang 2022 gilt für Festbrennstoff-Feuerstätten, die nach dem 31. Dezember 2021 installiert wurden, dass neu installierte Schornsteine mindestens 40 Zentimeter über dem First liegen müssen, sofern die Dachfläche eine Neigung von bis zu 20 Grad aufweist. Zudem muss der Schornstein in unmittelbarer Nähe zum First installiert werden. Für Dachflächen mit einer Neigung, die von diesem Wert abweicht, gelten folgende Regelungen:
Dachneigung > 20 Grad:
Bei einer Dachneigungen von mehr als 20 Grad ist ebenfalls sicherzustellen, dass der Schornstein mindestens 40 Zentimeter über dem First verläuft. Zudem ist es wichtig, dass die Installation „firstnah“ erfolgt. Das bedeutet, dass die Austrittsöffnung des Schornsteins näher am First (Dachgipfel) liegen muss als an der Traufe (Dachkante). Konkret heißt das, der horizontale Abstand vom First zur Austrittsöffnung ist kleiner als der Abstand zur Traufe, und gleichzeitig ist der vertikale Abstand zum First größer als dieser horizontale Abstand.
Dachneigung < 20 Grad:
Bei niedrigen Dachneigungen, wie sie beispielsweise bei Flachdächern vorkommen, wird zur Planung der Schornsteinhöhe ein fiktiver Dachfirst herangezogen. Hierbei wird der theoretische First rechnerisch und zeichnerisch ermittelt. Auch hier muss der Schornstein mindestens 40 Zentimeter über dem gedachten First installiert werden. [1]
Welche Vorschriften gibt es bei der Verlängerung von Schornsteinen?
Es gibt eine Reihe von Regelungen, die Sie beachten müssen, wenn Sie Ihren Schornstein baulich verlängern. Das dient dazu, eine ordnungsgemäßge Abgasabführung zu garantieren und trägt damit zu einer sicheren sowie effizienten Beheizung Ihres Wohnraums bei. Damit bei einer solchen Umbaumaßnahme sämtliche Vorschriften erüllt werden, sollten Sie daher am besten mit einem Profi zusammenarbeiten.
Vorschrift | Inhalt |
Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) |
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DIN 18160 |
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DIN EN 13384 |
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DIN EN 1443 |
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Feuerungsverordnung (FeuVO) sowie Landesbauverordnung des jeweiligen Bundeslandes |
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Ist eine Abnahme durch einen Schornsteinfeger Pflicht?
Eine Kaminverlängerung zählt zu einer baulichen Änderung, weshalb der Feuerstättenbescheid von Ihrem Bezirksschornsteinfeger neu ausgestellt werden muss. Die Heizanlage darf erst in Betrieb genommen werden, wenn sie entsprechend abgenommen wurde. Der Schornsteinfeger stellt sicher, dass alle relevanten Vorschriften eingehalten werden und identifiziert etwaige Mängel. Werden Mängel festgestellt, müssen diese zunächst behoben werden, bevor ein erneuter Abnahmetermin vereinbart wird.
Welche Konsequenzen drohen bei Regelverstößen?
Verstoßen Sie gegen die geltenden Bauvorschriften oder nehmen Sie Ihre Abgasanlage in Betrieb ohne das eine Zustimmung des Schornsteinfegers vorliegt, erhöhen sich das Unfall- und Schadensrisiko erheblich und Sie gefährden gleichzeitig Ihren Versicherungsschutz. Tritt beispielsweise ein Brand auf und wird bei einer Überprüfung eine nicht ordnungsgemäße Schornsteinerhöhung festgestellt, können Versicherungsansprüche abgelehnt werden. Darüber hinaus können bei Nichteinhaltung der Vorschriften Bußgelder verhängt werden.
Wie setzt sich eine Schornsteinverlängerung zusammen?
Eine Schornsteinverlängerung besteht aus mehreren Bauteilen, die zusammenwirken. Man unterteilt sie grob in Haupt- und Nebenkomponenten. Zu den Hauptbauteilen gehören:
- Verlängerungsrohr und Mündungsabschluss: In der Regel handelt es sich hierbei um ein Edelstahlrohr, das den bestehenden Schornstein erweitert. Der Mündungsabschluss bildet das obere Ende der Verlängerung und sorgt für einen sicheren Abzug.
- Montageplatte/Grundplatte: Diese quadratische Edelstahlplatte dient dazu, das Verlängerungsrohr stabil am vorhandenen Schornstein zu befestigen.
- Schornsteinkopfabschluss: Oft in Form einer Regenhaube ausgeführt, schützt dieser Abschluss die Schornsteinöffnung vor Schmutz und Witterungseinflüssen wie Regen oder Schnee und trägt so zur Langlebigkeit der Verlängerung bei.
- Befestigungs- und Verbindungssysteme: Hierzu zählen Schrauben, Montageschellen, Fugenmaterialien, Klemmen und Halterungen, die zur sicheren Verbindung und Befestigung der einzelnen Komponenten am bestehenden Schornstein eingesetzt werden.
Welche weiteren Nebenkomponenten sind bei einer Kaminerhöhung wichtig?
Zweck | Komponenten | |
Abdichtungssysteme |
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Stützelemente |
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Schutzelemente |
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Isolationsmaterial |
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zusätzliche Sicherheitskomponenten |
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Welche Methoden gibt es für eine Schornsteinverlängerung?
Muss ein eckiger, gemauerter Schornstein verlängert werden, erfolgt dies in der Regel mit einem Einschub in den Schornstein. Dabei werden ein Rohr und eine Grundplatte aus Edelstahl in den bestehenden Schornstein eingesetzt. Je nach baulichen Gegebenheiten und Anforderungen kommen unterschiedliche Bauarten zum Einsatz:
- einwandige Schornsteinverlängerung: Eine einwandige Verlängerung besteht aus einer einzigen Schicht Edelstahl oder verzinktem Stahl. Sie eignet sich vor allem dann, wenn der bestehende Schornstein lediglich in der Höhe angepasst werden muss und bereits über eine ausreichende Isolierung verfügt.
- doppelwandige Schornsteinverlängerung: Eine doppelwandige Variante besteht aus zwei Metallschichten mit einer dazwischenliegenden Dämmung. Diese Ausführung ist ideal, um eine optimale Wärmeisolierung zu gewährleisten und Kondensatbildung zu reduzieren.
Edelstahl ist ein sehr leichtes sowie langlebiges Material und besonders korrosionsbeständig, weshalb es häufig für Schornsteinverlängerungen verwendet wird. Es eignet sich optimal für moderne Heizsysteme und bietet zudem ein zeitloses Design.
Mauerwerksverlängerungen
Für historische oder klassisch gestaltete Gebäude, bei denen das äußere Erscheinungsbild bewahrt werden soll, bietet sich eine Mauerwerksverlängerung an. Dabei wird der bestehende Schornstein mit Ziegeln oder anderen Mauersteinen erhöht. Allerdings bringt diese Bauweise ein höheres Gewicht mit sich, weshalb oft eine Verstärkung des Fundaments erforderlich ist, um die Stabilität des Schornsteins zu gewährleisten.
Keramikaufsätze
Keramische Schornsteinverlängerungen sind besonders für Heizsysteme mit Festbrennstoffen geeignet. Sie sind extrem hitzebeständig und widerstehen aggressiven Abgasen sowie Feuchtigkeit. Dadurch sind sie eine langlebige Lösung, insbesondere für Gebäude mit intensiver Heiznutzung oder industrielle Anlagen. Allerdings ist der Einbau aufgrund des hohen Gewichts und der Materialbeschaffenheit aufwendiger als bei anderen Verlängerungen.
Übersicht: Vor- und Nachteile der Methoden
Methode | Vorteile | Nachteile |
einwandige Edelstahlverlängerungen |
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doppelwandige Edelstahlverlängerungen |
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Mauerwerksverlängerungen |
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Keramikaufsätze |
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Lassen Sie mindestens einmal jährlich eine professionelle Kaminofenwartung durch den Schornsteinfeger durchführen, um Schäden oder andere Probleme rechtzeitig zu finden und zu beheben. Kleine Mängel sollten stets umgehend behoben werden, um die Funktionsfähigkeit des Schornsteins zu gewährleisten und größere Schäden vorzubeugen. Die Zusammenarbeit mit einem Profi ist bei der Planung einer Schornsteinerhöhung unerlässlich, damit Sie die baurechtlichen Vorschriften einhalten und sich für das optimale Verfahren entscheiden.
Schornsteinverlängerung Montage
Die Installation einer Schornsteinverlängerung erfordert Fachkenntnisse und eine sorgfältige Planung, um allen Anforderungen zu entsprechen. Aus diesem Grund ist es nicht nur empfehlenswert, sondern auch vorgeschrieben, sie durch zertifizierte Fachleute durchführen zu lassen.
Wie wird eine Schornsteinverlängerung installiert?
- Vorbereitung: In der Planungsphase wird unter anderem die optimale Höhe Ihrer Schornsteinverlängerung berechnet. Im nächsten Schritt wird dann der bestehende Schornstein für die Baumaßnahme vorbereitet. Zu Beginn steht die Überprüfung der Stabilität und Tragfähigkeit des bestehenden Schornsteins an. Anschließend muss die Oberfläche gründlich gereinigt und von losen Materialien befreit werden.
- Montage: Die Installation der Schornsteinverlängerung fällt sehr unterschiedlich aus, weil jede Methode ein anderes Vorgehen erfordert. Edelstahlverlängerungen werden mit speziellen Schraub- und Klemmvorrichtungen befestigt, während die Mauerverlängerung mit Ziegeln oder Betonsteinen erfolgt. Bei einer einfachen Verlängerung mit einem einwandigen Edelstahlrohr wird die Grundplattte auf den Schornsteinkopf aufgesetzt und befestigt. Anschießend werden die Verlängerungselemente Stück für Stück montiert.
- Abschlussarbeiten: Nach der Montage folgt die Abdichtung der Übergänge, um Feuchtigkeit und Rauchgaslecks zu verhindern. Zudem können nun Schutzkomponenten wie Regenschutzhauben oder Zugregler installiert werden, wenn sie notwendig oder gewünscht sind.
Welche Werkzeuge und Materialien werden benötigt?
Kategorie | benötigte Gegenstände |
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Werkzeuge |
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Materialien |
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Optional |
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Sicherheitsausrüstung |
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Wer darf eine Schornsteinverlängerung installieren?
Grundsätzlich können Sie eine Schornsteinverlängerung in Eigenleistung installieren, voraussätzlich Sie verfügen über das notwendige handwerkliche Geschick. Allerdings darf Ihre Heizung erst in Betrieb genommen werden, wenn der Schornstein von einem zertifizierten Schornsteinfeger geprüft wurde. Bevor Sie sich für die Selbstmontage entscheiden, sollten Sie den Kosten-Nutzen-Faktor im Hinblick auf mögliche Risiken und Gefahren sorgfältig abwägen. Alternativ können Sie auf einen Fachbetrieb zurückgreifen, wobei zum Beispiel Schornsteinbauer oder Kaminbauer die richtigen Ansprechpartner sind. Entscheiden Sie sich dafür, die Kaminverlängerung selbst anzubringen, sollten Sie im Vorfeld eine Zustimmung vom Bezirksschornsteinfeger einholen, um Ihr Vorgehen abzusichern.
Risiken einer Eigenmontage
- Sicherheitsrisiken: Eine unzureichende Befestigung oder Abdichtung kann zu gravierenden Sicherheitsproblemen führen.
- Unfallgefahr: Arbeiten auf dem Dach bergen immer ein erhöhtes Verletzungsrisiko, das im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann.
- fehlerhafte Installation: Eine fehlerhafte Montage kann zu einem unzureichenden Kaminzug oder anderen Mängeln führen.
- Versicherungsschutz: Schäden, die durch eine unsachgemäße Eigenmontage entstehen, sind in der Regel nicht versichert.
Wie viel kostet eine Schornsteinverlängerung?
Einwandige Schornsteinverlängerungen sind aufgrund ihrer einfachen Bauweise meist günstiger als doppelwandige Varianten. Je nach Hersteller und Qualität sollten Sie mit Kosten von etwa 70 bis 100 Euro pro Meter rechnen. Doppelwandige Verlängerungen liegen in der Regel preislich zwischen 100 und 200 Euro pro Meter. Zusätzlich fallen Kosten für die Abnahme durch den Schornsteinfeger an, die ab etwa 50 Euro beginnen. Die Montagekosten variieren je nach Region, Fachbetrieb und Aufwand und können zwischen 50 und 70 Euro pro Stunde liegen. Um die Kosten genau abschätzen zu können, empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen und diese hinsichtlich Preis und Leistung zu vergleichen.
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Ein Schornsteinabschluss mit integriertem Wasserablauf hilft, Feuchtigkeitsschäden durch Regen oder Schnee zu vermeiden und die Lebensdauer des Schornsteins zu verlängern.
- Prüfen Sie, ob zusätzliche Isolierung oder eine feuerfeste Ummantelung notwendig sind, um den Brandschutz weiter zu optimieren.
- Installieren Sie Komponenten wie windabweisende Hauben aus Edelstahl, um potenzielle Geräuschentwicklungen bei stürmischen Wetterbedingungen zu reduzieren.
- In manchen Fällen können Schornsteinverlängerungen als energetische Sanierungsmaßnahme anerkannt werden. Informieren Sie sich daher im Vorfeld, ob staatliche Förderprogramme genutzt werden können.
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Schornstein zum Beispiel mithilfe einer Reinigungsklappe für Wartungsarbeiten oder Schornsteinreinigungen ausgestattet ist. Planen Sie zudem eine stabile Trittflächen oder Zugangsmöglichkeiten ein.
Fazit
Durch eine präzise Anpassung der Schornsteinhöhe wird ein optimaler Kaminzug erreicht, der zu einer sauberen Verbrennung und reduzierten Emissionen führt. Gleichzeitig unterstützt die fachgerechte Montage die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und verhindert kostspielige Reparaturen oder Ausfälle. Eine Schornsteinverlängerung ist eine nachhaltige und sichere Lösung, um die Funktionalität und Effizienz moderner Heizsysteme zu verbessern. Zudem trägt eine gut dimensionierte Schornsteinverlängerung langfristig zur Senkung der Heizkosten bei, da Wärmeverluste minimiert und der Energieverbrauch optimiert werden. Regelmäßige Wartung und Kontrolle sichern zudem den zuverlässigen Betrieb und erhöhen den Wohnkomfort. Vertrauen Sie dabei auf professionelle Beratung und Installation, um alle technischen und rechtlichen Anforderungen optimal umzusetzen.
Schornsteinverlängerung: Häufig gestellte Fragen
Kann eine Schornsteinverlängerung nachträglich gedämmt werden?
Eine nachträgliche Isolierung ist in den meisten Fällen möglich. Dies empfiehlt sich besonders, um die Bildung von Kondensat zu reduzieren und die Effizienz der Abgasführung zu verbessern.
Welche Folgen hat eine zu hohe Schornsteinverlängerung?
Ein übermäßig hoher Schornstein kann zu einem übermäßigen Kaminzug führen, wodurch die Heizungsanlage ineffizient arbeitet. Zudem kann es notwendig sein, zusätzliche statische Verstärkungen vorzunehmen, um die Stabilität der Konstruktion zu gewährleisten.
Lässt sich eine Schornsteinverlängerung farblich anpassen?
Edelstahlschornsteine können mit hitzebeständigen Speziallacken beschichtet werden, um sie optisch an das Gebäude anzupassen. Eine vollständige Angleichung an eine gemauerte Schornsteinverkleidung ist jedoch aufgrund des unterschiedlichen Materials nicht möglich.
Können durch eine Schornsteinverlängerung störende Geräusche entstehen?
Bei starkem Wind oder einer fehlerhaften Montage kann es unter anderem zu Geräuschentwicklungen kommen. Eine stabile Befestigung sowie zusätzliche windabweisende Maßnahmen, wie eine spezielle Abdeckung, können helfen, diese Geräusche zu minimieren.
Schützt eine Schornsteinverlängerung vor Tieren im Kamin?
Ja, durch den Einbau von Schutzvorrichtungen wie Funkenschutzgitter oder auch eine Regenhaube lässt sich verhindern, dass Vögel, Insekten oder andere Kleintiere in den Schornstein gelangen.
Quellen
[1] § 19 1. BImSchV – Einzelnorm. (o. J.). Gesetze-im-internet.de. Abgerufen 18. Februar 2025, von https://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/__19.html