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Ofenbau

Ofenbauer: Leistungen & Kosten von Ofen- & Luftheizungsbauern

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 05. Januar 2023
Lesedauer: 8 Minuten
© Niko_Cingaryuk / istockphoto.com

Sie überlegen, einen neuen Kaminofen oder Kachelofen bauen zu lassen, wissen jedoch nicht, welche Möglichkeiten es gibt? Dann beauftragen Sie am besten einen Ofenbauer – denn er bringt Technik und Kreativität zusammen, kennt sich mit Grenzwerten beim Heizen aus, kann gegebenenfalls ihren Schornstein auch umbauen und sorgt dafür, dass Sie den Ofen bekommen, der zu Ihnen und Ihrem Zuhause passt und Ihnen die wohlige Wärme bietet, die Sie sich wünschen. Das alles hat zwar seinen Preis, aber Sie profitieren nicht nur von der Erfahrung eines Profis, sondern auch langfristig vom gemütlichen individuellen Endergebnis.

Alles auf einen Blick:

  • Ofenbauer bauen unter anderem Kachelöfen oder Kaminöfen.
  • Vor dem Bau ist eine gezielte Planung notwendig, damit der neue Kaminofen optimal zu Ihrem Haus passt.
  • Bei einem Neubau macht es Sinn, den Fachmann bereits in den Planungsprozess miteinzubeziehen, damit später keine Kompromisse gemacht werden müssen.
  • Der Ofenbauer muss sich an die geltenden Gesetze und Richtlinien in Bezug auf den Ofen- und Schornsteinbau halten. Die Abnahme erfolgt durch den Schornsteinfeger.
  • Ein Fachbetrieb kann Ihnen helfen, eine Förderung zu beantragen, sofern diese für die jeweilige Heizungsart verfügbar ist.
  • Die Abrechnung erfolgt in der Regel über einen Stundensatz, manchmal ist aber auch ein Festpreis-Angebot möglich.

Ofenbauer oder Kaminbauer – was ist der Unterschied?

Der Ofenbauer ist ein Handwerker, der sich auf die Planung und den Bau von Öfen spezialisiert hat. Dies bezieht sich nicht nur auf Kachelöfen oder Kaminöfen, sondern auch auf andere ofenähnlichen Anlagen. Er wird auch als „Hafner“ oder „Kaminbauer“ bezeichnet. Es besteht daher kein Unterschied zwischen einem Ofenbauer und einem Kaminbauer.

Um sich Ofenbauer nennen zu dürfen, muss der Experte zuvor eine dreijährige Berufsausbildung in diesem Bereich mit einer Gesellenprüfung abgeschlossen haben. Offiziell heißt er dann „Ofen- und Luftheizungsbauer“.

Diese Leistungen können Sie erwarten

Kaminbauer sind handwerklich geschickt und verfügen über technisches Verständnis. Zu ihren Leistungen gehören das Entwerfen, Planen und Setzen von Ofenanlagen. Das Ziel ist dabei immer: Die optimale Lösung zu vertretbaren Kosten und mit möglichst umweltfreundlicher Verbrennung.

Leistungen eines Ofenbauers
© kaminbau.net

Welche Leistungen bietet der Ofenbauer an?

  • Beratung
  • Planung
  • Umsetzung
  • Instandhaltung

Beratung

Zur Beratung, vor allem für einen neuen Ofen, gehört ein Vor-Ort-Termin, bei dem sich der Fachmann einen Überblick zum Beispiel über den Schornstein verschafft und Ihnen Ihre Möglichkeiten für einen individuellen Kachelofen oder einen offenen Kamin aufzeigt. Er erstellt auch die notwendigen Bau- und Montagezeichnungen. Dazu gehört unter anderem das Berechnen der Wärmeleistung, die beim Heizen zum Beispiel mit Holz entsteht.

Planung

Die Projekte eines Hafners sind sehr unterschiedlich. Ofenbau ist ja nicht nur in Privathaushalten gefragt, sondern zum Beispiel auch in Hotels, in Firmen, in der Industrie oder im Gewerbe.

Umsetzung

Nach den individuellen Wünschen ihrer Kunden werden neue Heizungen oder moderne Kachelöfen gebaut und angeschlossen. Hier geht es um die richtige Technik in ansprechender Optik – ohne zu hohe Kosten zu verursachen.

Instandhaltung

Um einen sicheren Betrieb und eine gleichmäßige Wärme zu gewährleisten, gehören auch Inspektionen und Wartungen zum Berufsbild. Es gibt hier strenge gesetzliche Vorschriften, die sich zum Teil von Bundesland zu Bundesland unterscheiden und die ein Fachbetrieb von Anfang an beachten muss. Bei einem Niedrigenergiehaus ist es beispielsweise notwendig, dass die Feuerstätte eine DIBt-Zulassung hat.

Was fällt unter den Begriff Ofen- und Luftheizungsbau?

Luftheizungsbauer planen, bauen und installieren Öfen und Heizungsanlagen. Dazu gehören:

  • Warmluftheizungen
  • Kachelöfen
  • Backöfen
  • Heizölanlagen
  • Herde
  • Be- und Entlüftungsanlagen
  • Feststoffbrenner

und ähnliche Feuerstätten wie zum Beispiel die Wärme aus dem Grundofen.

Was ist ein Grundofen?
Es handelt sich dabei um eine Ofenheizung, bei der sich die Feuerstätte auf dem Boden, also dem Grund befindet. Ein solcher Ofen wird in der Regel fast komplett handwerklich hergestellt und hat als Speicherofen, eine lange Tradition.

Ein Ofenbauer kennt sich aus mit traditionellen Möglichkeiten des Heizens, egal ob Sie einen alten Kachelofen oder einen Kachelherd restaurieren möchten.

Darüber hinaus kann der Ofenbauer einen alten Kachelofen wieder in Gang setzen oder einen traditionellen Kachelherd restaurieren. In manchen Fällen müssen Sie auch einen Schornstein nachrüsten. Auch bei einem solchen nachträglichen Einbau ist der Hafner der richtige Ansprechpartner.

Welche Aufgaben darf nur der Ofenbauer durchführen?

Grundsätzlich sollten Sie alle Aufgaben, die direkt mit dem Kamin- oder Kachelofenbau im Zusammenhang stehen, durch einen professionellen Ofenbauer mit vielen Jahren Erfahrung durchführen lassen. Dies ist deshalb wichtig, weil durch die Verbrennung zum Beispiel von Holz Feuer, Ruß und Feinstaub entstehen und dabei verschiedene Richtlinien und Gesetze eingehalten werden müssen.

Ofenbauer schließt Schornsteinrohr an einen Kamin an
© v_zaitsev / istockphoto.com

Der Aufbau zum Beispiel eines Kamins erfolgt nach den geltenden Emissions- und Sicherheitsvorschriften, die in der BImSchV festgehalten sind. Dazu gehört auch, bei Planung und Einbau alle brandschutztechnischen Aspekte genau umzusetzen. Denn nur bei konsequentem Einhalten aller Vorschriften kann alles rund ums Heizen gefahrlos genutzt werden. Vor allem, wenn Sie die Wärme aus Holz beziehen und die Feuergefahr besonders groß ist.

Das sollten Sie wissen

Es gibt beim Kaminbau Unterschiede zwischen Kamin, Ofen und Kaminofen. Doch für alle gilt, dass sie vom Bezirksschornsteinfeger abgenommen werden müssen. Das ist im Prinzip kein großer Aufwand und auch der Preis für die Abnahme ist – vorausgesetzt, es ist alles in Ordnung – relativ günstig. Der Schornsteinfeger überprüft dabei die technischen Voraussetzungen und die Einhaltung aller Sicherheits-Richtlinien, ehe er einen sogenannten Feuerstättenbescheid ausstellt. Bevor Sie diesen Bescheid nicht besitzen, dürfen Sie einen Ofen, Kachelofen oder Kaminofen nicht betreiben. Tun Sie dies dennoch, kann ein hohes Bußgeld drohen. Abgesehen davon besteht keine Versicherung, sollte es zu einem Unfall kommen.



Kosten

Die Kosten für einen Ofenbauer hängen von der jeweiligen Leistung ab – denn natürlich macht es einen Unterschied, ob es sich um einen neuen Kachelofen handelt oder nur um eine Reparatur geht.

Was kostet es, einen Ofen bauen zu lassen?

Die Höhe der Kosten richtet sich unter anderem nach der Ofenart sowie nach der Größe. Einen Warmluft-Kachelofen können Sie beispielsweise schon ab circa 3.000 Euro setzen lassen. Entscheiden Sie sich hingegen für einen gemauerten Kamin, der obendrein individuell geplant wird, müssen Sie mit Preisen ab 5.000 Euro rechnen.

Hinzu kommen die Anschaffungskosten für den Ofen selbst. Der Preis ist abhängig von der Ausführung. Ein ganz besonderer Kachelofen kann durchaus um die 10.000 Euro kosten, einen Kaminofen dagegen bekommen Sie bereits ab 500 Euro. Hinzu kommen eventuell Kosten bei Arbeiten am Schornstein, die in der Regel nach Stundenlohn abgerechnet werden, sowie die Kosten für die Abnahme durch den Schornsteinfeger. Diese liegen im Durchschnitt bei 100 Euro – je nach Region etwas günstiger oder teurer.

Macht ein Selbstbausatz Sinn?

In Deutschland muss die Montage einer Feuerstätte nicht zwingend von einem Fachmann aus dem Bereich Ofenbau durchgeführt werden. Einige Ofenhersteller bieten, vor allem online, Selbstbausätze an, die vormontiert geliefert werden. Es handelt sich dabei um eine Art Baukastenprinzip, bei dem Sie nach einer Bauanleitung Ihren Kamin (Kamineinsatz mit vorgefertigter Verkleidung) selbst zusammensetzen können. Hier können Sie, mit etwas handwerklichem Geschick, durchaus Geld sparen und zu einem günstigen Preis zu einem Kaminofen kommen. Spätestens für den Einbau beziehungsweise Anschluss sollten Sie aber auf jeden Fall einen Fachbetrieb aus dem Bereich Ofenbau hinzuziehen.

Was kostet die regelmäßige Wartung?

Grundsätzlich sollte ein Ofen zweimal pro Jahr gereinigt werden, am besten im Frühjahr nach und im Herbst vor der Heizsaison. Dies erledigt jedoch nicht der Ofenbauer, sondern der Schornsteinfeger. Die laufenden Kosten für die Reinigung richten sich danach, wie oft der Ofen genutzt wird. Mit 50 bis 100 Euro sollten Sie aber pro Reinigung rechnen.

Die Wartungskosten, die für die Überprüfung durch den Ofenbauer anfallen, liegen bei ca. 80 bis 100 Euro pro Jahr.



Fazit

Ein offener Kamin oder auch ein wieder modern gewordener Kachelofen bieten wohlige Wärme. Ein Ofenbauer entwirft, plant und baut Öfen aller Art wie beispielsweise Kaminöfen, Herde oder Heizkamine. Um diesen Beruf ausüben zu können, muss er zuvor eine dreijährige Berufsausbildung durchlaufen haben, an deren Ende eine Gesellenprüfung steht. Zwar werden Öfen auch als Selbstbausätze angeboten. Allerdings ist hierbei einiges zu beachten, sodass es immer sinnvoller ist, sich an einen Ofenbauer zu wenden.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.