Sie planen, einen neuen Kamin oder Ofen zu bauen, wissen jedoch nicht, worin der Unterschied besteht und welche Möglichkeiten es gibt? In diesem Artikel erklären wir Ihnen, worin sich der Kamin, der Kaminofen und der Ofen unterscheiden und wo die jeweiligen Vor- und Nachteile liegen. Sie erhalten zudem eine Antwort auf die Frage: Wie teuer sind die einzelnen Varianten?
Alles auf einen Blick:
- Während Ofen und Kamin einer aufwendigen Installation bedürfen, kann ein Kaminofen schnell aufgebaut werden.
- Sie können sowohl einen Kamin als auch einen Ofen und Kaminofen nachträglich einbauen.
- Der Kaminofen kann zudem jederzeit an einem neuen Ort platziert werden.
- Wird ein Kamin oder Ofen nachträglich eingebaut, kann ein an der Außenwand des Hauses angebauter Schornstein aus Edelstahl verwendet werden.
- Jede Feuerstätte muss vor ihrem ersten Betrieb durch den zuständigen Schornsteinfeger abgenommen werden.
Achtung: Gemeinsamkeit Feuerstättenbescheid
Obwohl die Begriffe Kamin, Kaminofen und Ofen oft synonym füreinander verwendet werden, handelt es sich um unterschiedliche Produkte. Sie alle haben jedoch eines gemeinsam: Sie erzeugen Wärme durch das Verbrennen von Holz. Alle sogenannten Feuerstätten müssen vor der ersten Anfeuerung von einem Schornsteinfeger abgenommen werden. Dieser stellt einen sogenannten Feuerstättenbescheid aus, ohne dessen Vorlage der Ofen nicht betrieben werden darf.
Was ist ein Kamin?
Es handelt sich um eine fest in ein Haus eingebaute Feuerstelle, die in der Regel mit einem gemauerten Schornstein verbunden ist. Kamine können bis zur Decke reichen. Antike Varianten sind zudem oft reich verziert.

Sonderfall offener Kamin
Früher waren vor allem offene Kamine in Wohnräumen üblich. Aus Sicherheitsgründen sind offene Feuer jedoch heute nicht mehr ohne Weiteres erlaubt. Wer nicht auf das lodernde Feuer im offenen Kamin verzichten will, hat dennoch Möglichkeiten, sich im Rahmen der Vorschriften einen offenen Kamin einbauen zu lassen. Diesen dürfen Sie dann jedoch nur gelegentlich nutzen. Außerdem muss er über einen separaten Schornstein verfügen.
Welche Funktionen hat ein Kamin?
Der Kamin kann als alleinige Feuerstätte auch für große Räume genutzt werden. Aufgrund seiner hohen Heizleistung kann er also als vollwertiger Ersatz zu einer Heizung angesehen werden. Allerdings ist Heizen ausschließlich mit Kaminfeuer sehr aufwendig und mit erheblichem Schmutz im Wohnraum verbunden. Deshalb werden geschlossene Kamine heute oft nur noch als gelegentliche Wärmequelle oder als dekoratives Element verwendet.
Vorteile und Nachteile
Der Kamin ist fest mit dem Haus verbunden und kann einen dekorativen Zweck erfüllen. Zudem ist es möglich, ihn als alleinige Feuerstätte in einem Raum zu verwenden. Einige Modelle eignen sich außerdem auch als Herd, sodass Sie darauf kochen können.
Als nachteilig erweisen sich jedoch die hohen Anschaffungs- und Einbaukosten, der erhebliche Wartungsaufwand und der Umstand, dass der Kamin nicht einfach an einem neuen Platz aufgestellt werden kann. Wird er als alleinige Heizung verwendet, ist dies zudem mit einem hohen Aufwand verbunden:
- Reinigung
- Wartung
- Beschaffung des Brennmaterials
- ständige Kontrolle des Feuers
Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile | Nachteile |
|
|
Was kostet ein Kamin?
Für einen vom Profi gemauerten Kamin müssen Sie ca. 2.700 bis 3.700 Euro Anschaffungskosten sowie 3.000 bis 3.500 Euro für die Installation einplanen. Daraus ergeben sich Gesamtkosten von etwa 6.000 bis 7.000 Euro.
Für wen eignet sich der Kamin?
Ein klassischer Kamin eignet sich für Sie, wenn Sie sich einen besonderen Hingucker in Ihrem Wohnbereich wünschen oder wenn Sie seine angenehme Wärme als einzige Heizquelle in einem Raum nutzen möchten. Für eine Familie mit kleinen Kindern sind vor allem offene Kamine eher ungeeignet.
Was ist ein Ofen?
Alternativ zu einem Heizkamin können Sie auch einen Ofen verwenden. Hierbei ist in der Regel der Kachelofen, manchmal aber auch ein gusseisener Ofen gemeint – eine Feuerstelle jedenfalls, die sich auch optisch vom Kamin oder vom Kaminofen abhebt. Kachelöfen wurden früher übrigens zum alleinigen Beheizen ganzer Häuser verwendet, indem verschiedene Öfen durch Heizleitungen miteinander verbunden wurden.

Welche Funktion hat ein Ofen?
Um die nötige Wärme zu erzeugen, wird Holz in der Brennkammer verbrannt. Ein Ofen kann oft nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kochen benutzt werden und ist noch heute in vielen alten Bauernhäusern zu finden. Er sorgt für eine zuverlässige Abgabe der Wärme an den Raum und muss über regelmäßiges Nachlegen von Holz reguliert werden.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Ofen?
Früher wurde der Kachelofen auch als Etagenheizung verwendet. Heute erfüllt er in den meisten Haushalten nur noch einen dekorativen Zweck oder wird als zweite Wärmequelle neben der Heizung verwendet. Er kann jedoch auch zum Kochen genutzt werden und bietet somit eine tolle Alternative bei Stromausfällen.
Im Vergleich zu einem Kaminofen ist ein Kachelofen teurer und wartungsaufwendiger. Er kann zudem nicht flexibel neu platziert werden.
Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile | Nachteile |
|
|
Was kostet ein Ofen?
Möchten Sie einen Kachelofen bauen lassen, sollten Sie für die Anschaffung mit ca. 1.000 bis 5.000 Euro rechnen. Für den Einbau kommen weitere 500 bis 5.000 Euro hinzu. Ein gekachelter Ofen kann Sie also bis zu 10.000 Euro kosten.
Für wen eignet sich der Ofen?
Der Kachelofen eignet sich für Sie, wenn es in Ihrem Haus bereits einen einsatzfähigen Schornstein gibt und wenn Sie diese Variante als Grundofen verwenden möchten. Suchen Sie eine Variante, die sich nicht nur zum Heizen, sondern auch zum Kochen eignet und zudem einen dekorativen Zweck erfüllt, ist der Kachelofen eine gute Wahl.
Was ist ein Kaminofen?
Ein Kaminofen ist ein Ofen, der frei im Raum platziert werden kann, solange sich in der Nähe ein Schornstein befindet. Er verfügt über einen geschlossenen Feuerraum und ist zudem nicht fest mit dem Haus verbaut. Das bedeutet, dass Sie den Kaminofen jederzeit an einem neuen Platz aufstellen und bei einem Umzug sogar mitnehmen können.

Welche Funktionen hat ein Kaminofen?
Kaminöfen sind normalerweise dazu gedacht, ein kleines romantisches Feuer im Wohnraum zu kreieren. Wenn Sie sich knisterndes Holz und prasselndes Feuer, aber keinen großen Aufwand wünschen, kann sich der richtige Kaminofen als perfekte Wahl erweisen. Es gibt zudem Modelle, die zum Kochen verwendet werden können.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Kaminofen?
Der Kaminofen ist flexibel einsetzbar und kann sogar bei einem Umzug mitgenommen werden. Im Vergleich zu den anderen Varianten ist er zudem deutlich günstiger und muss weniger oft gewartet werden.
Als nachteilig erweist sich allerdings, dass sich die meisten Kaminöfen nicht als alleinige Heizung eignen.
Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile | Nachteile |
|
|
Was kostet ein Kaminofen?
Ein einfaches Modell erhalten Sie bereits ab 150 Euro. Aber auch 1.000 Euro sind keine Ausnahme – abhängig von Ihren Wünschen. Lassen Sie den Kaminofen von einem Experten einbauen, müssen Sie zudem mit Zusatzkosten von ca. 100 bis 500 Euro rechnen. Im günstigsten Fall erhalten Sie einen klassischen Kaminofen schon für wenige Hundert Euro.
Für wen eignet sich der Kaminofen?
Ein Kaminofen eignet sich beispielsweise zur Aufstellung in Mietobjekten (sofern ein Anschluss vorhanden ist), denn Sie können ihn bei einem Umzug mitnehmen. Außerdem kann der Kaminofen flexibel aufgestellt und jederzeit neu platziert werden. Da er obendrein sehr günstig ist, eignet er sich für alle, die gern mit Holz heizen möchten, aber nur ein geringes Budget haben.
Fazit
Brennendes Holz, das geschützt im Feuerraum eines Kamins oder in der Brennkammer eines Kachelofens vor sich hin prasselt, sorgt für kuschelige Wärme. Gerade offene Kamine erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese dürfen jedoch nicht täglich genutzt werden oder benötigen eine Nachrüstung. Der Kamin ist wie der Kachelofen fest in das Haus integriert, während der Kaminofen flexibel eingesetzt werden kann. Kaminöfen sind kostengünstig erhältlich, eignen sich im Vergleich zu Kaminen oder Kachelöfen jedoch meist nicht als alleinige Wärmequelle. Kamine und Kachelöfen können in der Regel auch zum Kochen verwendet werden. Trotz aller Unterschiede haben die drei Wärmelieferanten gemeinsam, dass Sie nur dann in Betrieb genommen werden dürfen, wenn der Schornsteinfeger eine Feuerstättenschau abgehalten hat.