Damit Ihr Kamin oder Ihre Heizung sicher und effizient arbeiten können, ist ein funktionierender Schornstein eine wichtige Voraussetzung. Falls Ihr Heizsystem bereits seit mehreren Jahren benutzt wird und er daher brüchig oder versottet ist, kann eine Kaminsanierung notwendig sein. Die beiden Begriffe Kaminsanierung und Schornsteinsanierung werden als Synonyme verwendet und bezeichnen die Instandsetzung und Optimierung Ihres Schornsteins. In diesem Artikel geht es um die verschiedenen Sanierungsmethoden und die jeweiligen Kosten, mit denen Sie rechnen müssen.
Alles auf einen Blick:
- Zu den Gründen für eine Kaminsanierung zählt der Einbau einer neuen Heizung, Versottung sowie altersbedingter Verschleiß.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Kamin zu sanieren, beispielsweise durch den Edelstahlschornstein, den Keramikschornstein oder die Verwendung eines Kunststoffsystems.
- Die Materialkosten hängen von der Art, der Menge und den Maßen ab und liegen zwischen 50 und 170 Euro pro laufendem Meter.
- Die Handwerkerkosten liegen je nach Arbeitsaufwand zwischen 500 und 1.000 Euro.
- Die Sanierungsarbeit muss vor der Inbetriebnahme vom zuständigen Betriebsschornsteinfeger abgenommen werden, wofür eine Gebühr von 40 bis 160 Euro berechnet wird.
Wann muss ein Kamin saniert werden?
- altersbedingter Verschleiß: Ist Ihr Kaminofen bereits mehrere Jahre in Betrieb, werden Teile mit der Zeit natürlich abgenutzt. Liegt ein starker Verschleiß vor, kann das die Heizleistung beeinträchtigen und Sie sollten Ihr Kaminsystem sanieren lassen.
- Schäden: Wenn beispielsweise die Schornsteinverkleidung durch Witterungseinflüsse bröckelt, Innenrohrleitungen beschädigt oder andere wichtige Bestandteile defekt sind, kann eine Sanierung ebenfalls notwendig sein.
- neue Heizung: Tauschen Sie Ihre alte Öl- oder Gasheizung aus, müssen Sie in den meisten Fällen gleichzeitig den Schornstein sanieren. Oft sind bestehende Schornsteine für neue, moderne Heizungen zu groß und müssen für einen effizienten Rauchabzug entsprechend angepasst werden. Wenn Sie den bestehenden Schornstein also mit einer neuen Heizungsanlage betreiben möchten, kommen Sie in einem solchen Fall nicht um die Sanierung herum. Hierfür reicht es in der Regel aus, ein Rohr in den bestehenden Schornstein zu montieren.
- Versottung: Eine Versottung entsteht durch unvollständige Verbrennungsprozesse, durch diese bilden sich wiederum Ablagerungen. Dadurch verstopft der Schornstein nach und nach. Das kann gefährlich werden, denn so können zum Beispiel Schornsteinbrände entstehen. Abgesehen davon können Abgase nicht mehr vollständig nach außen abgeleitet werden. Typische Anzeichen für eine Versottung sind unangenehme Gerüche sowie braune oder gelbe Flecken an der Wand und der Decke. Durch eine regelmäßige Kaminofenwartung und Reinigung durch den Schornsteinfeger können Sie einer extremen Versottung vorbeugen.
Kaminsanierung Kosten
Abhängig von der Art und dem Umfang der Sanierung können die Kosten stark variieren. Wie teuer eine Schornsteinsanierung ist, richtet sich vor allem danach, auf welche Weise Sie sanieren möchten. Es ist sinnvoll, wenn Sie sich Angebote verschiedener Fachbetriebe einholen und diese miteinander vergleichen. Möchten Sie wissen, ob in Ihrem Fall überhaupt eine Sanierung nötig ist, können Sie sich für eine professionelle Einschätzung auch an den zuständigen Bezirksschornsteinfeger wenden.
Welche Faktoren bestimmen den Preis?
- Art des Rohreinsatzes
- Ist-Zustand von Kaminofen und Schornstein
- Größe des Kaminofens
- Höhe des Schornsteins
- Baumaterialien
- professioneller Einbau
- Gebühren für die Abnahme durch den Schornsteinfeger
Wie viel kostet ein neuer Rohreinsatz für den Kamin?
Der größte Kostenfaktor bei der Kaminsanierung ist das ausgewählte Material für den Rohreinsatz. Grundsätzlich wird zwischen den drei folgenden Verfahren unterschieden:
Einsetzen von Edelstahlrohren
Für gemauerte Schornsteine eignet sich die Montage von Edelstahlrohren. Edelstahl ist besonders robust und langlebig. Gleichzeitig gestaltet sich der Einbau in den bestehenden Schornstein vom Dach bis zum Kamin aufgrund des leichten Gewichts einfach. Es wird hierbei zwischen einem einwandigen Edelstahlschornstein und einem doppelwandigen Edelstahlschornstein unterschieden. Das einwandige Edelstahlrohr ist die günstige Variante, für die Sie circa 70 bis 100 Euro pro laufendem Meter einplanen müssen. Das doppelwandige Edelstahlrohr kostet 100 bis 170 Euro pro laufendem Meter.
Auskleidung mit Keramik
Die neue Abgasleitung kann auch durch Keramikeinsätze entstehen, die in den vorhandenen Schornstein eingeführt werden. Im Vergleich zu Edelstahl ist Keramik hochwertiger und gilt als besonders nachhaltig. Jedoch ist der Arbeitsaufwand nicht nur für den Einbau besonders hoch, sondern auch für nachträgliche Baumaßnahmen. Bei einem verwinkelten Schornsteinverlauf ist ein Keramikschornstein nur schwer umsetzbar. Entscheiden Sie sich für das Keramikrohr, müssen Sie pro laufendem Meter mit circa 150 Euro rechnen.
Kunststoffvarianten für Brennstoffheizungen
Brennstoffheizungen erzeugen nur sehr geringe Abgastemperaturen, sodass es den Schornstein kaum beansprucht. Hier empfiehlt sich die Verwendung von Rohren aus Kunststoff. Neue Kunststoffrohre kosten circa 40 bis 100 Euro pro laufendem Meter.
Neben der gewählten Methode spielt auch die Länge des Schornsteins eine entscheidende Rolle. Je größer der Schornstein ist, desto mehr Material wird für die Sanierung benötigt und desto länger dauern die Arbeiten. Die Materialkosten für eine Schornsteinsanierung können daher je nach Kamingröße, Anbieter und Material stark variieren.
Wie hoch sind die Arbeitskosten für eine Kaminsanierung?
Die Kosten für die Kaminsanierung können gesenkt werden, indem Sie die Sanierung selbst in die Hand nehmen. Für die Arbeit auf dem Dach und eine sichere Montage sollten jedoch am besten bereits fundierte handwerkliche Kenntnisse vorhanden sein. Zudem ist ein Beratungsgespräch mit dem zuständigen Schornsteinfeger zu empfehlen. Beim Selbsteinbau müssen Sie lediglich mit Materialkosten rechnen. Für einen Schornstein mit einer Länge von sechs Metern liegen diese abhängig vom Rohrmaterial bei circa 300 bis 900 Euro. Hinzu kommen noch 50 bis 200 Euro für die Schornsteinabdeckung.
Die Kosten für eine Sanierung durch den Experten hängen von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel dem Arbeitsaufwand, dem vorliegenden Schaden, den eingesetzten Materialien und dem Handwerksbetrieb ab. Der Preis für eine umfangreiche Schornsteinsanierung durch einen Profi liegt zwischen 500 und 2.000 Euro. Zusätzlich können Fahrt- und Entsorgungskosten berechnet werden.
Beispielrechnung Kaminsanierung
Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Preise für eine Kaminsanierung:
Kostenposten | Preise (Länge 6 Meter) |
Materialkosten | |
Edelstahlrohr, einwandig | 420 – 600 Euro |
Edelstahlrohr, doppelwandig | 600 – 1.000 Euro |
Keramikrohr | 900 Euro |
Kunststoffrohr | 250 – 600 Euro |
Schornsteinabdeckung | 50 – 100 Euro |
Handwerkerkosten | 500 – 2.000 Euro |
Gebühr für Abnahme | 40 – 60 Euro |
Gesamte Preispanne | 850 – 3.160 Euro |
Aufgrund der vielen unterschiedlichen Kostenfaktoren können die Preise niedriger oder auch höher liegen. Wenden Sie sich am besten an einen Fachbetrieb und/oder den zuständigen Bezirksschornsteinfeger und lassen Sie sich beraten, um eine passende Lösung zu finden und eine Kosteinschätzung für Ihr Anliegen erstellen zu lassen.
Fazit
Ist Ihr Kamin bereits mehrere Jahre im Einsatz, kann früher oder später eine Sanierung notwendig sein. Neben altersbedingten Materialschäden zählen zu den häufigsten Gründen für eine Kamin- bzw. Schornsteinsanierung zum Beispiel Versottung oder der Einbau einer neuen Heizungsanlage. Spätestens wenn Sie sichtbare Schäden oder einen ungewöhnlichen Geruch beim Betrieb Ihres Kamins oder Ihrer Heizung wahrnehmen, sollten Sie aus Sicherheitsgründen Ihre Anlage nicht weiter nutzen und sich an Ihren Schornsteinfeger oder einen Fachbetrieb wenden, um die Ursache zu klären. Wie teuer eine solche Sanierung ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Kosten richten sich vor allem nach dem gewählten System sowie nach der Länge des Schornsteins. Die Sanierung muss zum Schluss noch vom zuständigen Schornsteinfeger abgenommen werden.