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Abbrandsteuerung: Die Abbrandregelung für den Ofen

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 02. Januar 2024
Lesedauer: 9 Minuten
© nortonrsx / istockphoto.com

Auf die Frage, welche Technologie zukunftsträchtig ist, antworten Kaminbauer oft mit der Abbrandsteuerung, die Sie über ein Touchdisplay und teilweise sogar über Tablet oder Handy steuern können. Die hinterlegten Parameter sagen dem Nutzer, wann Brennstoff im Kamin nachgelegt werden soll, wann es zu viel Brennholz ist und welche Flammenintensität vorherrscht. Auch kann man sehen, in welchem Bereich der Verbrennung man sich befindet. Tür auf, Holz einstapeln und alles wird von allein geregelt. Das Display gibt sogar ein akustisches Signal von sich, wenn Brennholz nachgelegt werden soll. Zudem ist es möglich, sich Statistiken bezüglich der letzten Abbrände im Kamin anzusehen. Ein Garant dafür, auf die beste Art und Weise sowie sauber Holz zu verbrennen und möglichst sparsam mit ihm umzugehen.

Alles auf einen Blick:

  • Eine Abbrandsteuerung regelt den Abbrand des Kaminofens vollautomatisch und eignet sich vor allem für unerfahrene Kaminofenbesitzer.
  • Eine solche Steuerung kostet zwischen 500 und 1.000 Euro, je nachdem, für welches Modell Sie sich entscheiden.
  • Damit ein Ofen wirklich optimal funktioniert, ist die richtige Bedienung genauso wichtig wie die Qualität des Brennstoffs. Die automatische Steuerung hilft dabei, effektiv zu heizen.
  • Elektronische Abbrandsteuerungen verfügen über mehrere Leistungsstufen. Denn es macht einen Unterschied, ob Sie die Technik in einem ungedämmten Altbau oder in einem Niedrigenergiehaus nutzen.

Was ist die Abbrand-Steuerung für den Ofen?

Wenn Sie noch nie einen Kaminofen hatten, wissen Sie möglicherweise nicht, wie viel Holz Sie wann in den Feuerraum legen müssen und ob der Rauchabzug reibungslos funktioniert. In diesem Fall eignet sich eine elektronische Abbrandsteuerung für Sie, denn diese übernimmt die wichtigsten Funktionen beim Heizen automatisch, sodass Sie sich hierum nicht kümmern müssen. Das Gerät justiert den Luftschieber je nach Abbrandphase und Kaminzug.

Dies erhöht den Komfort und die Effizienz, aber auch den Wirkungsgrad und Sie sparen nebenbei jede Menge Brennholz bei niedrigeren Emissionswerten. Es handelt sich also um eine innovative Technologie, die darauf abzielt, die Verbrennung von Holz in Kaminöfen zu optimieren. Sie ermöglicht eine präzise Regelung des Verbrennungsprozesses, um sowohl die Energieeffizienz als auch die Emissionswerte zu verbessern.

Welche Arten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Abbrandsteuerungen, darunter

  • Zeit- und Temperatursteuerungen,
  • Lambda-Sonden-gesteuerte Systeme und
  • innovative Sensortechnologien, die auf intelligenter Elektronik basieren.

Lassen Sie sich am besten im Vorfeld gut beraten, welche Technik für Ihren Ofen die richtige ist.

Welche Hersteller gibt es?

Folgende Ofenhersteller haben die Technik unter anderem im Programm:

Kann ich das per App steuern?

Die neuesten Generationen lassen sich im Bereich des eigenen WLANs bequem per Handy-App steuern. Ein Fernzugriff ist nur dann notwendig, wenn etwa wasserführende Holzöfen in andere Heizsysteme eingebunden sind. Viele Firmen bieten hier einen weltweiten Zugriff über ihre eigenen Systeme an. Das hat den Vorteil, dass auch ein Servicetechniker im Notfall von außen eingreifen kann.

Durch eine elektronische Ofensteuerung ist das manuelle Heizen nicht nur einfacher, sondern auch effizienter und sicherer. Der Abbrand wird von selbst geregelt, eventuelle Störungen werden sofort auf dem Display angezeigt. Durch die optimale Nutzung kann ein höherer Wirkungsgrad bei der Feuerstätte erzeugt werden.

Bei der normalen Steuerung wird der Abbrand meist als Temperaturkurve dargestellt, manchmal sogar mit Abbrandspeicher. Zusätzlich finden Sie in den Apps Betriebsstunden, Bedienhinweise, Zusatzfunktionen und Fehleranzeigen.

Wie funktioniert die Abbrandsteuerung?

Eine Abbrand-Steuerung besteht aus mehreren Teilen, die zusammenarbeiten, um den Verbrennungsprozess in einem Feuerungsgerät zu regulieren. Da sie elektronisch funktioniert, benötigen Sie einen Stromanschluss. Hier sind einige der Hauptkomponenten:

  1. Sensoren: Diese erfassen auf einem dazugehörigen Display verschiedene Parameter wie Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und manchmal auch Gasemissionen. Diese Informationen dienen als Eingabe für die Regelung.
  2. Regelungseinheit: Die Regelungseinheit analysiert die Daten der Sensoren und entscheidet, ob Anpassungen am Verbrennungsprozess erforderlich sind. Sie kann automatisch oder manuell betrieben werden.
  3. Luftzufuhrregelung: Die Menge an Luft, die dem Verbrennungsprozess in der Feuerstätte zugeführt wird, ist entscheidend für einen effizienten Abbrand. Die elektronische Abbrandsteuerung reguliert die Luftzufuhr, um eine optimale Verbrennung und minimale Emissionen zu gewährleisten.
  4. Brennstoffzufuhrregelung: Zudem reguliert sie auch die Menge des zugeführten Brennstoffs, um die Verbrennungseffizienz zu maximieren.
  5. Sicherheitseinrichtungen: Enthalten sind oft Sicherheitsmechanismen, die im Falle von Abweichungen vom normalen Betrieb eingreifen, um Unfälle oder Schäden zu verhindern.

Das Gerät überwacht und reguliert den Luftzufuhrprozess während der Holzverbrennung. Sensoren messen verschiedene Parameter wie Temperatur, Sauerstoffgehalt und Abgase, um die optimale Verbrennung sicherzustellen. Auf Basis dieser Daten wird die Luftzufuhr automatisch angepasst, um eine effiziente und saubere Verbrennung zu gewährleisten. Die elektronische Abbrandsteuerung regelt den Luftschieber von selbst und bezieht sich dafür unter anderem auf den Zug des Schornsteins sowie auf die aufgelegte Holzmenge. Auf diese Weise erhält die Flamme also immer genau so viel Luft, wie sie benötigt, damit der Kaminofen die gewünschte Wärme produziert, dabei aber effizient arbeitet. Es wird im Vergleich zum Heizen ohne diese Steuerung, bei der es vor allem auf Ihr Feingefühl ankommt, kein Brennholz verschwendet.

Die Wartung ist entscheidend für Leistung. Dies beinhaltet regelmäßige Inspektionen, Reinigungen und gegebenenfalls den Austausch von Sensoren oder anderen Komponenten. Hersteller geben in der Regel klare Anweisungen für die Wartung in ihren Handbüchern.

Kann ich diese Technik in andere Heizsysteme integrieren?

Eine elektronische Abbrandsteuerung lässt sich oft auch an das Heizsystem anbinden. Das gibt Ihnen zum Beispiel die Möglichkeit, über die Ofensteuerung die Beladung eines Pufferspeichers oder die Warmwassererzeugung zu regeln. Die Wärmeerzeugung im Ofen wird entsprechend des Bedarfs erhöht oder erniedrigt.

Vor- und Nachteile

Die Steuerung des Abbrands sorgt dafür, dass Sie sich beim Heizen nur noch um wenige Dinge kümmern müssen. Der gesamte Brennvorgang wird von ihr geregelt, was sich vor allem nachts und zu den Zeiten, in denen Sie nicht zuhause sind, als praktisch erweist. Die Effizienz steigt durch den Einsatz der Technik erheblich.

Vorteile

Die Vorteile der Abbrandsteuerung sind vielfältig. Dazu gehören

  • eine verbesserte Energieeffizienz,
  • hoher Bedienkomfort
  • reduzierte Emissionen,
  • längere Brenndauer und
  • eine bessere Kontrolle über den Verbrennungsprozess.
  • effiziente Verbrennung: Die Abbrandsteuerung optimiert den Verbrennungsprozess von Holz, wodurch eine effizientere Nutzung der Energie und eine längere Brenndauer erreicht wird.
  • Emissionsreduktion: Durch die präzise Kontrolle der Luftzufuhr minimiert die Abbrandsteuerung schädliche Emissionen, was zu einer umweltfreundlicheren Verbrennung führt.
  • niedrigerer Brennstoffverbrauch: Die automatische Anpassung der Luftzufuhr führt zu einem sparsameren Verbrauch von Brennmaterial, was langfristig zu Kosteneinsparungen führen kann.
  • Benutzerfreundlichkeit: Kaminöfen mit Steuerung des Abbrands sind oft benutzerfreundlicher, da diese Steuerung automatisch erfolgt und weniger manuelle Eingriffe erforderlich sind.
  • längere Brenndauer: Die optimierte Verbrennung im Ofen ermöglicht eine längere Brenndauer mit weniger häufigem Nachlegen von Brennholz.

Nachteile

Trotz ihrer Vorteile können solche Kaminöfen höhere Anschaffungskosten haben, und bei einer Störung der Steuerung kann professionelle Reparatur erforderlich sein.

  • Wartungsaufwand: Die Technik erfordert regelmäßige Wartung, um optimale Leistung zu gewährleisten. Dies kann zusätzlichen Aufwand und Kosten verursachen.
  • Komplexität: Die Technologie ist komplexer, was im Falle von Störungen oder Defekten professionelle Reparaturen erfordern kann.
  • Abhängigkeit von Strom: Bei Stromausfällen kann dies zu Einschränkungen führen.

Vor- und Nachteile der Abbrandsteuerung in der Übersicht

VorteileNachteile
  • automatische Regelung des Brennvorganges, daher komfortable Nutzung des Ofens
  • umweltfreundlich, da weniger CO2-Emissionen
  • hoher Wirkungsgrad wird erzielt
  • es wird weniger Holz benötigt, sodass die Energiekosten sinken
  • Einbau kann aufwendig sein
  • hohe Anschaffungskosten
  • bei Reparaturen Fachbetrieb notwendig

Ist eine Nachrüstung möglich?

Die Möglichkeit zur Nachrüstung hängt vom jeweiligen Kaminofenmodell ab. Einige Hersteller bieten Nachrüstsätze an, während andere Modelle möglicherweise nicht dafür geeignet sind. Es ist ratsam, sich beim Hersteller oder einem Fachmann zu erkundigen, um die Kompatibilität zu prüfen.

Insgesamt bietet die automatische Abbrandsteuerung eine fortschrittliche Lösung für effiziente und umweltfreundliche Holzverbrennung in Kaminöfen. Übrigens: Auch wasserführende Kamine und Kachelöfen können meist nachträglich mit einer Abbrandsteuerung ausgerüstet werden, um die Effizienz zu steigern.

Die meisten Herstellerfirmen liefern eine detailgetreue Einbauanleitung mit. Allerdings ist es in einem solchen Fall immer besser, Sie wenden sich an einen Experten aus dem Bereich Kaminbau.



Kosten

Ein entscheidender Vorteil ist, dass Sie umweltfreundlich heizen – und dabei noch Geld mit dem Feuer sparen. Allerdings und da muss man ehrlich sein: Bis sich eine solche Ofensteuerung wirklich rentiert, müssen Sie schon sehr viel heizen. Aber der Heizkomfort erhöht sich um einiges.

Die Kosten für Kaminöfen mit bereits integrierter Steuerung des Abbrands variieren je nach

  • Herstellerfirma,
  • Modell,
  • Leistungsfähigkeit und
  • zusätzlichen Ausstattungsmerkmalen.

Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass diese Kaminöfen tendenziell teurer sind als herkömmliche Modelle ohne diese Funktion.

Die Preisspanne für Kaminöfen mit Abbrandsteuerung kann bei mehreren Hundert Euro beginnen und bis zu mehreren Tausend Euro reichen. Hochwertige Marken, innovative Technologien und zusätzliche Features können die Kosten erhöhen. Es ist wichtig zu beachten, dass neben den Anschaffungskosten auch

  • Installation,
  • eventuelle Zusatzausstattungen und
  • laufende Betriebskosten

berücksichtigt werden sollten.

Es empfiehlt sich, verschiedene Modelle und Marken zu vergleichen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die individuellen Anforderungen zu finden. Zudem können lokale Händler, Fachgeschäfte und Online-Plattformen eine breite Palette von Optionen und Preisklassen anbieten.



Fazit

Kaminöfen mit Abbrandsteuerung sind tendenziell kostenintensiver, wobei die Preisspanne von mehreren Hundert bis zu mehreren Tausend Euro reicht. Die genauen Kosten hängen von Faktoren wie Hersteller, Modell und zusätzlichen Funktionen ab. Interessierte sollten verschiedene Modelle vergleichen, um das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis für ihre Bedürfnisse zu finden. Es ist auch möglich, einen Ofen nachzurüsten, dann liegen Sie preislich zwischen 500 und 1.000 Euro.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.